„Vampir-Jägerin auf Abwegen“
Vanessa Van Helsing – eine Frau so stark wie ihr Name schon suggeriert. Schön, mutig, unabhängig – eine geborene Anführerin, die sich ihre Axt schwingend durch eine unzivilisierte und wilde Vampir-Apokalypse kämpft. Nach Staffel 1 von Van Helsing war ich bereits „hooked“ und konnte es kaum erwarten, die Fortsetzung zu sehen.
Inhalt
Beginnend da, wo der erste Teil endete: In der Zitadelle – einer von einem alten Vampirgeschlecht besetzten, dunklen und labyrinthartigen Fabrik – soll Vanessa, Nachfahrin von Abraham van Helsing, aufgrund ihrer außergewöhnlichen Fähigkeiten als Versuchskaninchen herhalten. Die Sorge um ihre Tochter Dylan gibt ihr die Kraft sich zu befreien und ihr zorniger und blutiger Rachefeldzug in einer von Vampiren regierten, post-apokalyptischen Welt nimmt seinen Lauf.
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© Netflix Originals
Die Suche nach Vanessa
Während der insgesamt 13 Folgen, springt die Story Line von einem Teil der ursprünglichen Gruppe Überlebender zum anderen. Alle verfolgen zwar mehr oder minder das gleiche Ziel – nämlich Vanessa zu finden, doch leider fand ich einige dieser Kapitel todlangweilig und zeitweilig auch echt nervig. Ich fühlte mich regelrecht hingehalten bis dann endlich wieder die Hauptdarstellerin und ihr Schicksal in den Fokus rückte. Vor allem die Figur des aufgeblasenen und inzestuösen Uralt-Vampirs Dmitri (Paul Johansson) mit seinem unerträglich aufgesetzten osteuropäischen Akzent war mir wirklich leid. Von seinem permanent schreienden Gehilfen Scab ganz zu schweigen.
Auch die ewige Heulsuse Doc (Rukiya Bernard) bekommt viel zu viel Screen Time und entwickelt sich nur schleppend langsam zu einer zuverlässigen Stütze in der „Familie“.
Der Psychopath Sam hingegen – großartig gespielt von Christopher Heyerdahl („Damnation“, „Tin Star“) – war eine echte Wohltat in Sachen Spannung, Furcht und Nervenkitzel. Sein wahnsinniger Singsang („Mohamad …“) wird noch eine Weile in meinen Gedanken nachklingen. Interessante neue Persönlichkeiten gibt es außer Scarlett (Missy Peregrym) eigentlich nicht. Gefühlt sterben entweder alle Neuzugänge ziemlich bald, entpuppen sich als Arschlöcher, die bestraft werden müssen oder verschwinden einfach sang- und klanglos von der Bildfläche.
Maßgeschneiderte Heldin
Kelly Overton („Ring 2“, „True Blood“) als Vanessa Van Helsing ist ein echtes Idol – athletisch und super gut in Szene gesetzt mit ihren wallenden, dunklen Haaren und den mantelartigen und doch stylischen Vampire-Hunter-Outfits. Ich hätte mir gewünscht, sie wäre noch ein wenig durchtrainierter und härter gewesen, aber andererseits bleibt so ihre anmutige und auch mütterliche Seite erhalten. Schade nur, dass man Vanessa im letzten Drittel der Staffel so gar nicht mehr zu Gesicht bekommt. Vielleicht sollte so auf den wenig gelungenen Cliff-Hanger am Ende hingearbeitet werden? By the way und Achtung Spoiler! – eine Van Helsing hätte uns doch nun wirklich gereicht oder?
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© Netflix Originals
The Walking Dead für Mädchen
Ich bin ja der Meinung, diese Serie ist für Frauen gemacht. Sie zeigt starke, unabhängige und doch feminine Frauen, die zielgerichtet ihren Weg gehen, sich für Familie, Freunde und natürlich die Rettung der Welt heldenhaft in den Kampf werfen. Warum aber haben wir es dann mit ekelhaften, dreckigen und zombie-ähnlichen Vampiren zu tun? Wieso dieser The-Walking-Dead-Charakter?
Versteht mich nicht falsch – ich mag diese „End-of-World-Stimmung“, bei der Geld keine Rolle mehr spielt und es einfach um die Beschaffung von Ressourcen, die Abwehr von „Fressfeinden“ und letztendlich ums nackte Überleben geht. Trotzdem: Vampire sind keine Zombies! Punkt. Auch der knackige Marine Axel (Jonathan Scarfe) hilft darüber nicht hinweg …
Im Übrigen hätte dem Verlauf der Erzählung eine konsequente und klare Richtung durchaus gut getan. Irgendwann gibt man es echt auf, den Sinn des Ganzen zu verfolgen. Ist nun das Refugium – die Wetterstation Crooked Falls – das Ziel oder Vanessas Suche nach dem „Ältesten“, die dann doch nicht wirklich die ihre ist? Auch die Rückblenden in die Vergangenheit einzelner Protagonisten fand ich nicht hilfreich, sondern eher Zeitverschwendung. Warum bleibt die Aufmerksamkeit nicht bei der Hauptrolle – Vanessa Van Helsing – und ihrem Weg?
Fazit
Diese Serie hat noch so viel unausgeschöpftes Potential. Staffel 2 beginnt aufregend, brutal und blutig, wird anschließend völlig konfus und endet auf eine öde und unbefriedigende Weise. Ich möchte mehr von der taffen Vampir-Jägerin Vanessa sehen und hoffe auf eine mitreißende 3. Staffel von „Van Helsing“, die ab dem 25. Februar 2019 bei NETFLIX verfügbar sein wird.
Hier geht zur Review von Staffel 3 –>
Titel, Cast und Crew | Van Helsing (2016 - ) |
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Poster | |
Release | Staffel 1-3 im Stream auf NETFLIX Staffel 1 auf Amazon kaufen: Staffel 2 auf Amazon kaufen: Staffel 3 auf Amazon kaufen: |
Regisseur | Michael Nankin Amansa Tapping Jonathan Scarfe David Winning |
Trailer | |
Besetzung | Kelly Overton (Vanessa Van Helsing) Jonathan Scarfe (Axel Miller) Vincent Gale (Flesh) Rukiya Bernard (Doc) Aleks Paunovic (Julius) Trezzo Mahoro (Mohamad) Christopher Heyerdahl (Sam) Missy Peregrym (Scarlett Harker) Jennifer Cheon (Ivory) |
Drehbuch | Shevon Singh Suki Kaiser Tristin Morton Karen Lam Neil LaBute |
Kamera | Brendan Uegama Ronals Richard |
Musik | Rich Walters |
Schnitt | Bridget Durnford Lara Mazur Jon Anctil |
Episoden | Staffel 1 à 13 Folgen Staffel 2 à 13 Folgen Staffel 3 à 13 Folgen |
FSK | ab 16 Jahren |