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The City & the City 2018 Serienkritik

The City & The City – Staffel 1 | Serienkritik

Die britische Serie THE CITY & THE CITY basiert auf dem gleichnamigen Roman von China Miéville. Regie bei den nur vier Folgen führte Tom Shankland, der sich schon in einigen anderen bekannten Serien einen Namen machen durfte: Unter anderem bei Marvel‘s THE PUNISHER, IRON FIST und auch in LUKE CAGE. Ebenso in den Erfolgsserien HOUSE OF CARDS, THE MISSING und RIPPER STREET war er bei einigen Folgen für die Inszenierung verantwortlich. THE CITY & THE CITY ist eine Mystery-Drama-Thriller-Science-Fiction-Mini-Serie, die lediglich aus vier Folgen à 60 Minuten besteht.

The City & the City 2018 Serienkritik
David Morrissey als Tyador Borlú // © Pandastorm Pictures

Inhalt

Zwei verfeindete Städte, Besźel und Ul Qoma, existieren am geografisch selben Ort. Doch physikalisch sind sie getrennt, denn sie existieren in verschiedenen Dimensionen bzw. Zeiten. Es gibt Bereiche in den Städten, in denen sich die Welten überlagern, dort kann man beide Seiten gleichzeitig wahrnehmen, was aber strengstens für alle Bewohner verboten ist. Die Bevölkerung der Städte ist sich der Existenz der Anderen bewusst. Grenzübergänge sind nur an den von der Polizei kontrollierten Punkten möglich. Illegale Übergänge sind verboten und werden schwer durch den Geheimdienst Ahndung, der auf beiden Seiten arbeitet, bestraft. Eines Tages wird in Besźel die Leiche der jungen Studentin Mahalia Geary (Andrea Deck), die in Ul Qoma arbeitet und wohnt, gefunden. Auf den Fall wird Inspektor Tyador Borlú (David Morrissey) und Constable Corwi (Mandeep Dhillon) angesetzt. Borlús Frau Katrynia (Lara Pulver) verschwand vor einigen Jahren an derselben Stelle, wo jetzt die Tote gefunden wurde. Bei seinen Ermittlungen muss Borlú auch nach Ul Qoma, wo er mit Detectiv Dhatt (Maria Schrader) zusammenarbeitet. Beide stoßen dort auf eine alte und verbotene Legende über eine dritte Stadt namens Orciny, die unsichtbar noch neben den beiden bekannten Städten existieren soll.

The City & the City 2018 Serienkritik
© Pandastorm Pictures

Der neue „große Bruder“: Ahndung

Die Stadt Beszel erinnert vom Aussehen her an eine kleine dreckige Stadt aus Sowjetzeiten. Zur Optik gibt es noch etwas Nationalsozialismus und einen Schuss BLADE RUNNER sowie etwas 1984-Flair. Ul Qoma ist das genaue Gegenteil davon: Eine moderne Stadt, sauber, ordentlich und nur die neusten Autos fahren auf den Straßen. Beide Städte haben eines gemeinsam, die ständige Präsenz von Polizei und Geheimdienst. Die Bewohner der jeweiligen Städte werden so erzogen, dass sie die Nachbarstadt und deren Bürger nicht mehr sehen. Was bleibt, ist ein verschwommener Blick auf eine andere Welt, wie durch Milchglas. Bei jedem legalen Grenzübertritt muss man eine Art Gehirnwäsche durchlaufen, die daraufhin arbeitet, die andere Seite nicht mehr wahrzunehmen, quasi auszublenden. Dieses verschwommene Sicht verfolgt uns durch die ganze Serie hindurch.

The City & the City 2018 Serienkritik
© Pandastorm Pictures

Stellenweise hat man den Eindruck, dass es da noch jemanden gibt, der heimlich das Treiben auf beiden Seiten beobachtet. Wer einen illegalen Grenzübertritt versucht, wird von der Organisation Ahndung aus dem Verkehr gezogen. Ahndung ist so etwas wie der „Big Brother“ aus dem Roman und Film 1984. Ich kenne das Buch von China Miéville nicht, aber ich kann mir gut vorstellen, dass bei so einem komplexen Stoff viele Dinge im Drehbuch verschwunden sind. Zum einen um Kosten einzusparen und zum anderen um nicht alles übermäßig in die Länge zu ziehen. Eigentlich sehr schade, denn ich hätte gerne noch mehr über diesen seltsamen Ort und seine Bewohner erfahren. Am Ende werden auch nicht alle Fragen beantwortet. Es gibt zwar einen vernünftigen Schluss, jedoch bleibt der Zuschauer mit dem Gefühl zurück, etwas verpasst zu haben.

The City & the City 2018 Serienkritik
Mandeep Dhillon als „Wachtmeisterin“ Corwi // © Pandastorm Pictures

David Morrissey dürfte den meisten aus der Serie THE WALKING DEAD bekannt sein, dort spielte er in den Staffeln 4 und 5 den Philip „The Governor“ Blake. Auch der restliche Cast von THE CITY & THE CITY, darunter die deutsche Maria Schrader (AIMÉE & JAGUAR, VOR DER MORGENRÖTE), kann sich durchaus sehen lassen und glänzt mit umfangreichen Filmografien. Vor allem die Schauspielerin Mandeep Dhillon hat mir sehr gut gefallen. Ihr Charakter der Constable Corwi ist äußerst ambivalent angelegt und man weiß nie so genau, woran man bei ihr eigentlich ist und auf wessen Seite sie letztendlich steht.

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Maria Schrader als Detective Dhatt // © Pandastorm Pictures

Die Veröffentlichung

The City & the City 2018 Serienkritik
Das DVD-Cover

Das einzige Ärgernis bei dieser Veröffentlichung ist nicht die Serie, sondern die Art der Vermarktung. Als ich die DVD aus dem Briefkasten holte, schoss mir als erstes durch den Kopf „Warum eine DVD und keine Blu-ray?“. Ein kurzer Blick ins Netz zeigte mir die traurige Wahrheit THE CITY & THE CITY gibt es „nur“ als DVD. In Zeiten von 4K, 8K usw. kommt ein so erfahrenes Studio wie Pandastorm auf die Idee eine Science-Fiction-Serie lediglich als DVD zu vermarkten? Welche Zielgruppe soll denn damit erreicht werden? Eine Blu-ray wäre das Mindeste, muss ja nicht gleich in 4K sein. Das Bild ist für eine DVD gut, die Kontraste und die Farben sind stimmig. Der deutsche Ton kommt in Dolby Digital 5.1, das englische Gegenstück lediglich in Dolby Digital 2.0, dazu gibt es die jeweiligen Untertitel auf Wunsch. Der nächste negative Punkt wären noch die Extras: Denn die gehen bei dieser Veröffentlichung stramm gegen null, sehr schade. Immerhin gibt es ein Wendecover, aber ob das reicht?

 

Titel, Cast und CrewThe City & the City
Poster
RegisseurTom Shankland

Release
ab dem 08.02.2019 auf DVD erhältlich
bei Amazon bestellen:

Trailer
DarstellerDavid Morrissey (Inspector Tyador Borlú)
Christian Camargo (Doctor Bowden)
Ron Cook (Commissar Gadlem)
Mandeep Dhillon (Constable Corwi)
Robert Firth (Mike Gorse)
Dennis O'Donnell (Beszel Resident)
Graham Parrington (Security Cop)
Lara Pulver (Katrynia Borlú)
Maria Schrader (Senior Detective Dhatt)
Paprika Steen (Professor Nancy)
Danny Webb (Major Syedr)
DrehbuchTony Grisoni
RomanvorlageNach dem gleichnamigen Roman von China Tom Miéville
MusikDominik Scherrer
KameraStephan Pehrsson
SchnittMark Davis
Danielle Palmer
Filmlänge240 Minuten
FSKab 12 Jahren

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