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THE BEYOND (2017)

The Beyond (2017) – Filmkritik

Regisseur Hasraf Dulull begann seine Filmkarriere als Visual-Effects-Künstler, unter anderem war er bei Christopher Nolans Blockbuster THE DARK KNIGHT (2008) oder auch Guillermo del Toros HELLBOY 2 – DIE GOLDENE ARMEE (HELLBOY II: THE GOLDEN ARMY, 2008) mit an Bord. Sein erster abendfüllender Spielfilm als Regisseur ist der THE BEYOND aus dem Jahre 2017. Davor sind nur einige Kurzfilme in seiner Filmografie enthalten. Ein Jahr nach THE BEYOND war er erneut als Regisseur und Drehbuchschreiber bei seinem weiteren Science-Fiction-Film ORIGIN UNKNOWN (2036 ORIGIN UNKNOWN, 2018) tätig. Beide Filme haben viel gemeinsam, eine solide Story mit einer originellen Idee und sehr feine visuelle Effekte, aber leider auch eine sehr schwache Umsetzung.

THE BEYOND (2017)
© Studio Hamburg

Inhalt

Eines Tages taucht ein mysteriöses Wurmloch in der Erdumlaufbahn auf. Umgehend versucht man auf der Erde, mehr über das Objekt zu erfahren und ein spezieller Satellit wird als Sonde hineingeschickt. Doch kurz nach dem Kontakt mit dem unbekannten Objekt bricht die Kommunikation zum Satelliten ab. Die Chefin der Raumfahrtbehörde, Gillian Laroux (Jane Perry), will entgegen aller Warnungen der Experten als Nächstes Astronauten in das Wurmloch schicken. Doch ein menschlicher Körper würde die unglaublichen Gravitationskräfte im Inneren dieses Wurmloches niemals überleben. Zu diesem Zweck stellt eine geheime US-Millitär-Organisation ihre neuste Technik zur Verfügung: die Humans 2.0.

THE BEYOND (2017)
© Studio Hamburg

Diese künstlichen Körper sind einem Roboter ähnlich, der aber durch ein fähiges, menschliches Gehirn gesteuert wird. Nachdem ein erster Freiwilliger an der Hirn-Transplantation gescheitert ist, meldet sich die Wissenschaftlerin Jessica Johnson (Noeleen Comiskey) freiwillig und überlebt den Transfer ihres Gehirns in eine Human 2.0 Einheit. Jedoch gibt es einen Haken: Ein Zurück in den menschlichen Körper ist nicht mehr möglich. Nun ist der Weg zur Erkundung des Wurmloches frei. Als Johnson wenige Tage später zurückkehrt, verändert sich für immer die Zukunft der gesamten Menschheit.

THE BEYOND (2017)
© Studio Hamburg

Der neue Mensch: Human 2.0

THE BEYOND ist eine fiktive Geschichte im Stil einer Discovery-Channel-Dokumentation, in Filmnerd-Kreisen heißt das Mockumentary. Was sich im ersten Moment noch interessant anhört, ist beim Filmerlebnis jedoch sehr störend. Mit typischem Handkamera-Gewackel und unscharfen Bildern à la  BLAIR WITCH PROJECT (1999) und ähnlichen Vertreten dieses Genres, versucht Hasraf Dulull dem Film Glaubwürdigkeit und einen Hauch von Authentizität zu verleihen. Dazu kommen erfundene Nachrichtenschnipsel und unzählige Interviews.

THE BEYOND (2017)
© Studio Hamburg

Was bei BLAIR WITCH PROJECT eine gute neue Idee war, scheitert hier krachend, denn es kommt zu keiner Zeit auch nur ein Ansatz von Atmosphäre oder Spannung auf. Zum Teil würde ich das auch an den unmotiviert wirkenden Darstellern festmachen. Schade, denn die Ideen hinter der Story, wie auch die visuellen Effekte, sind wirklich gelungen. Ebenso ist die Kreation der Roboter-Mensch-Geschöpfe, den Humans 2.0, interessant und ausbaufähig, auch wenn sie im ersten Moment stark an ROBOCOP (1987) erinnern mögen.

THE BEYOND (2017)
© Studio Hamburg

Fazit

THE BEYOND (2017)
Das Blu-ray-Cover von THE BEYOND

Was bleibt, ist das Gefühl, eine große Chance auf mehr verpasst zu haben und stattdessen mit günstigen Bildern abgefertigt worden zu sein. Ich denke da nur an die lächerlichen „Soldaten“ in der zweiten Filmhälfte. Hat Regisseur Hasraf Dulull dafür seine Nachbarn in die Kostüme gesteckt? THE BEYOND hinterlässt beim Betrachter das unbestimmte Gefühl, da war viel mehr möglich, jedoch wurde es aufgrund der schwachen Regie und dieser unsäglichen dokumentarischen Inszenierung, der ohne Probleme auch vom Syfy-Channel hätte produziert sein können, verschleudert. Bei der Sichtung des Films kommen automatisch Erinnerungen an große Blockbuster wie ARRIVAL (2016), INTERSTELLAR (2014) oder dem ewigen Klassiker 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM (1968) und seinem Nachfolger 2010 – DAS JAHR IN DEM WIR KONTAKT AUFNEHMEN (2010: THE YEAR WE MAKE CONTACT, 1984) auf. Filme, die nicht mit dem Mockumentary-Stil, der versucht Echtheit vorzutäuschen, auskommen und ganz einfach eine Geschichte packend erzählen.

© Stefan F.

Titel, Cast und CrewThe Beyond (2017)
PosterTHE BEYOND (2017)
Releaseab dem 12.07.2019 auf Blu-ray und DVD
Bei Amazon bestellen:
RegisseurHasraf Dulull
Trailer
BesetzungJane Perry (Gillian Laroux)
Nigel Barber (Alex Grant)
Noeleen Comiskey (Jessica Johnson / Jessica 2.0)
Ezra Khan (Dr. Kuresh)
Stuart Ashton (Mickey Locross)
Tom Christian (Carl Roberts)
DrehbuchHasraf Dulull
KameraAdam Batchelor
MusikAleah Morrison
Matthew Wilcock
SchnittHasraf Dulull
Filmlänge91 Minuten
FSKab 12 Jahren

5 Gedanken zu „The Beyond (2017) – Filmkritik“

  1. Ich hatte während der ersten 2/3 des Films auch arge Probleme, wirklich dabei zu bleiben. Allerdings fand ich wurde man zum Schluss durch die Auflösung der Story und der Moral aus den Handlungen sie entschädigt, dass der Film recht schleppend verlief.
    Ich bin der Meinung, dass in der Kritik Gebäude auch das fehlte – die Einschätzung der gesamten Story und dass der Film ein weiterer Versuch war, unser Dasein wieder aufs neue zu hinterfragen und auch den Focus wieder gerade zu biegen. Das denke ich, war auch das Ansinnen des Films. Man bekam sehr deutlich die Kritik an unserer aktuellen gesellschaftlich über politischen Lebensweise zu spüren. Daher hat für mich der volle Punktzahl erreicht, trotz B- Schauspielern…

  2. Ich habe den Film auch gerade gesehen und kann mich der obigen Kritik nur anschließen. Nach 30 Minuten wollte ich schon abschalten. Dann fand ich an der Thematik doch Interesse. Am Ende lässt der Film einen mit dem schalen Gefühl zurück, dass hier jede Menge Potential verschenkt wurde.

  3. Ich fand den Film am Anfang uninteressant! Jedoch mit der Zeit immer spannender! Das Ende hat bei mir sogar philosophische Gedanken verursacht! Effekte wie auch die Story an sich, waren durchaus okay. Wenn dieser Film wirklich mit einem „kleinen“ Budget verwirklicht wurde, dann Hut ab, vor den Machern. Als Si-Fi Fan würde ich das Prädikat , auf jeden Fall sehenswert vergeben.

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