Zum Inhalt springen
Super Troopers 2 Review Kritik Filmblog Fluxkompensator

Super Troopers 2 (2018) – Filmkritik

Die Mustaches sind wieder auf Streife

Obwohl der erste Teil der SUPER TROOPERS in Kanada und Amerika 2001 große Erfolge feiern konnte, kennen hier bei uns nur die Wenigsten den Film der Comedy-Truppe „Broken Lizard“. Der Indie-Film erlangt mittlerweile schon einen kleinen Kultstatus und ist auch bei mir sehr gut in Erinnerung geblieben. Der großartige Humor und die sympathischen Charaktere rund um die Polizeistation in der kleinen Stadt Spurbury machen den Film auch heute noch sehenswert. Daher hab ich mich besonders über die ersten Nachrichten eines zweiten Teils gefreut. Nach einer Crowdfunding-Kampagne und einigen Jahren Verzögerung hat es der Film vom Papier auf die Leinwand geschafft. Besonders schön ist, dass auch der ursprüngliche Cast wieder mit dabei ist. Wie bereits beim ersten Teil führt Jay Chandrasekhar die Regie und das Drehbuch entstand aus einer gemeinsamen Arbeit der Chaostruppe „Broken Lizard“. SUPER TROOPERS 2 setzt wenige Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils an.

Inhalt

Die Truppe des Spurbury Police Department gibt es nicht mehr. Farva, Rabbit, Thorny und Foster wurde gefeuert nachdem sie Mitschuld an dem Tod von Fred Savage (WUNDERBARE JAHRE, DIE BRAUT DES PRINZEN) tragen. Die ehemaligen Highway Trooper haben sich zerstreut und neue Jobs angenommen. Trotzdem versucht man aber in Kontakt zu bleiben. Ihr alter Captain (Brian Cox) lädt daher zu einem gemütlichen Angelausflug nahe der amerikanisch-kanadischen Grenze ein.

Dort angekommen, werden die Troopers aber nicht von Fisch und kaltem Bier empfangen, sondern die Gouverneurin des Bundesstaats bietet ihnen einen Job an. Eine Neuvermessung der amerikanischen Grenzen hat ergeben, dass das kleine Städtchen St. Georges nicht kanadischer, sondern amerikanischer Boden ist. Für die Übergangszeit der Eingliederung braucht sie ortskundige, zuverlässige und gewissenhafte Officer. Wer wäre also besser geeignet als die Highway Cops aus Spurbury? Die Bewohner und vor allem die kanadischen Mounties finden jedoch den ungewollten Adressenwechsel gar nicht lustig. So muss die alte Truppe nicht nur beweisen, dass sie gute Cops sind, sondern gleichzeitig der offenen Feindlichkeit der Stadt entgegenwirken.

[slideshow_deploy id=’3248′]
© Twentieth Century Fox Film

Viele Gesichter, noch mehr Gags

Der erste Troopers-Film war mit 3 Millionen US-Dollar Budget eher ein kleines Projekt. Nach langer Geldsuche und einer erfolgreichen Crowdfunding-Aktion über 4,7 Millionen Dollar, hat sich auch ein großes Studio hinter das Projekt gestellt. Der neue Film konnte dadurch auf ein 13,5 Millionen Budget zurückgreifen. Die Finanzspritze sieht man dem Film deutlich an. Das Bild und Kammerafahrten sind wesentlich professioneller als im ersten Teil und auch der Cast ist um einige Namen gewachsen. Die Namen Rob Lowe (THE GRINDER), Hayes MacArthur (WORKAHOLICS), Tyler Labine (TUCKER AND DALE VS EVIL) sollten für den ein oder anderen bekannte Gesichter haben. Dazu kommen ein oder zwei Cameoauftritte, die ich nicht verraten möchte. Weniger Geld ist dafür in Spezialeffekte oder ähnliches geflossen. So wirken manche CGI-Bilder wie vom Praktikanten entworfen.

Überhaupt sollte man kein Action-Feuerwerk erwarten. Dafür wird nicht mit Witzen, lustigen Situationen und Wortspielereien gespart. Der Humor ist und bleibt das Herzstück des Films. Ob man den eher flachen und wenig intelligenten Witz der Truppe mag, ist Geschmackssache. Drumherum kommt man in SUPER TROOPERS 2 jedenfalls nicht.  Besonders in der ersten Hälfte wird man regelrecht zugeschmissen mit Gags und Witzen. In manchen Passagen kam ich fast  aus dem Lachen nicht mehr raus. Hier macht der Film am meisten Spaß. Da ist es zu verschmerzen, dass die Witze nicht so originell wie noch im ersten Teil sind. Vieles sind auch Anspielungen auf den ersten Teil oder direkt daraus entnommen.

In der zweiten Hälfte geht die Puste aus

Sobald es nicht mehr lustig ist, bekommt eine Komödie schnell Probleme. Das geht auch SUPER TROOPERS 2 so. Leider werden Gags und Handlung nicht gleich schnell vorangetrieben, daher bekommt man in der zweiten Hälfte des Films die nicht sonderlich originelle Story weitererzählt. Es gibt den ein oder anderen Plot-Twist und auch etwas Action kommt ins Spiel. Wirklich spannend ist das alles jedoch nicht. Die zähe Handlung wird jetzt nur noch sporadisch mit Witzen aufgelockert.

Die letzten 20 min des Films ziehen sich daher sehr. Ein weiteres großes Problem stellt in meinen Augen die deutsche Synchronfassung dar. Besonders die Wortwitze kommen in der deutschen Fassung schlecht bis gar nicht rüber. Besonders schlimm ist der künstliche frankokanadische Akzent. Hier geht viel Potenzial verloren. Viel Spaß macht hingegen der rockige und gute Soundtrack, dieser stammt aus den talentierten Händen der Eagles Of Death Metal. Ruhige und rockige gitarrenlastige Stücke wechseln sich ab und untermalen die Streiche der Troopers hervorragend.

[slideshow_deploy id=’3229′]
© Twentieth Century Fox Film

Fazit

Kurzweilig unterhalten wird man mit SUPER TROOPERS 2 auf jeden Fall. Der übersichtliche Kinostart und das geringe Marketing werden aber nicht gerade für gute Erfolgszahlen sorgen. Fürs Kino ist SUPER TROOPERS wohl einfach nicht gemacht, aber für einen lustigen und entspannten Nachmittag zu Hause schon, besonders wenn man mal wieder so richtig lachen möchte. Ein kultiger Erfolg wie es der erste Teil geworden ist, sehe ich im zweiten Teil jedoch nicht, da fällt SUPER TROOPER 2 dem immer geleichen Fehlern von Fortsetzungen zum Opfer. Größer, mehr und lauter ist nicht immer besser.

Titel, Cast und CrewSuper Troopers 2 (2018)
PosterSuper Troopers 2 poster Filmkritik
ReleaseKinostart: 12.07.2018
RegisseurJay Chandrasekhar
Trailer
BesetzungJay Chandrasekhar ( Thorny)
Erik Stolhanske (Rabbit)
Steve Lemme (Mac)
Paul Scoter (Foster)
Kevin Heffernan (Farva)
Seann William Scott ( Trooper Callaghan)
Clifton Collins Jr. (Bus Driver)
Damon Wayans Jr. (Trooper Wagner)
Brian Cox (Captain O#Hagan)
Marisa Coughlan (Ursula)
Tyler Labin (Mountie Bellefuille)
DrehbuchBroken Lizard -
Jay Chandrasekhar
Kevin Heffernan
Steve Lemme
Paul Soter
Erik Stolhanske
KameraJoe Collins
MusikEagles of Death Metal
SchnittSpencer Houck
Filmlänge 99 Minuten
FSKab 12 Jahren

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert