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Predator (1987) – Filmkritik

„Einer der prägenden Spielfilm-Momente“

Es ist dringlich an der Zeit, über einen meiner absoluten Favoriten zu sprechen, einen, so traue ich mir sagen, der besten Actionthriller aller Zeiten. Ohne vom Vertrieb zugeschicktes Rezensionsexemplar, dafür in Betracht auf dessen zweites – oder gar drittes – „Upgrade“, dessen aktuelle Spielfilmfortführung diesen Begriff im (deutschen) Titel gar mit einbezieht, werde ich mit folgenden Zeilen John McTiernans Meisterwerk PREDATOR mit Arnold Schwarzenegger aus dem Jahr 1987 goutieren.

Im Kino hatte ich ihn verpasst. Mit gerade mal einem Lebensjahr auf der persönlichen Zeitleiste sollte das damals nicht nur aufgrund der FSK-Freigabe noch nicht ganz klappen. Meine Erstsichtung war mit etwa 14 im Rahmen einer „Männerfilmnacht“ auf Sat.1 (oder „lange Krombacher-Filmnacht“, wie es wohl hieß) und ich kann mich bis heute an die Worte des ran-Sportmoderators erinnern, der noch die folgende Sendung annoncierte. Ich schaltete pünktlich vor Filmbeginn zu und bekam zu hören: „Und jetzt im Anschluss kommt für Sie Schwarzenegger mit Pre-dah-tor. Viel Spaß dabei!“ (Augenzwinkern, Daumen hoch). Ich schaute PREDATOR erstmals als TV-Spätabend-Tipp, der Sender brachte eine leicht gekürzte ab-18-Fassung nach 23 Uhr. Durch die zwangsläufigen Werbeunterbrechungen wurden Cliffhanger künstlich eingebaut bzw. die vorhandenen noch verstärkt. Die technischen Voraussetzungen waren insgesamt nicht gerade berauschend, heute würde ich sagen: abschreckend, und doch blieb dies einer meiner prägenden Spielfilm-Momente als Jugendlicher, wie außer ihm etwa noch DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER, HEAT oder RONIN aus damaligen Fernsehübertragungen lange nachwirkten.

© Twentieth Century Fox

Es bleibt bis heute mein großer Wunsch, PREDATOR einmal von 35mm-Kinofilm auf der großen Leinwand zu erleben, seine tolle Atmosphäre dort hautnah zu spüren. Mittlerweile habe ich ihn bestimmt über zwölfmal gesehen, wobei ich Filme häufig ein zweites Mal schaue, dann setzt aber meist eine (viele) Jahre währende Pause bis zur nächsten Sichtung ein. Dieser meiner Meinung nach tatsächlich beste Film aller Beteiligten weist diese sehr seltene, perfekte Balance zwischen atemberaubender Spannung und erstklassigem Action-Handwerk auf. Zudem weiß er seine handvoll Figuren optimal zu inszenieren, sie inmitten des stilsicher fotografierten Umfelds vollends zur Geltung zu bringen. PREDATOR funktioniert zudem als wohl einziges „Schwarzenegger-Movie“ zugleich als Entourage-Werk, als sichtbares Teamwork auch vor der Kamera. Auch wenn die Leute den Streifen zur Hälfte wegen Arnies berühmter Muckis und der trockenen Sprüche als Liebhaberstück betrachten, besitzt er unübersehbare, zusätzliche Qualitäten, die ihn auch abseits der Marke Schwarzenegger bestens funktionieren lassen.

© Twentieth Century Fox

Den allerersten Bildern, ab denen ich bis zum Schluss gebannt vor der Glotze hing, wohnte bereits diese unheilvolle Düsternis inne, die in einem explosiven, schockartigen Fortissimo des gesamten Orchesters unter Alan Silvestri zugleich das visuelle Element des Fremdartigen anreißt. Mehr als ein zunächst langer, statischer Blick auf funkelndes Firmament sowie ein vorbeihuschendes Raumschiff wird einem für lange Zeit nicht offenbart… das diffuse Crescendo von Silvestris „Main Title“-Track geht schließlich in einen poppig-feierlichen Kriegsmarsch über, dessen leicht synkopierter Takt um das eingängige 6-Noten-Riff das physisch betonte Grundthema des Films vorwegnimmt. Ab da sind wir voll im Actionfilm.

Eine stilsichere bunch-of-soldiers-Ästhetik lässt Major „Dutch“ Schaefer (Schwarzenegger) und seine eingeschworene Truppe von Kameraden einen geheimen Auftrag im Lager einer Dschungelküste annehmen. Bereits während den Klängen des Titelstücks entfaltet sich PREDATOR als reinrassiger Bewegungs-/Actionfilm, wenn Dutchs Soldaten wortlos aus einem gelandeten Helikopter gleiten und sich ihr Chef noch demonstrativ-feierlich die entscheidenden Sekunden mehr Zeit nimmt, um sich eine fette Zigarre anzuzünden, deren Feuerglut sich in den großen Gläsern seiner Sonnenbrille spiegelt. Danach geht es mit robusten Army-Jeeps hunderte Meter durch Sand und Wasser, bis das Hauptquartier des Lagers erreicht ist. Mit dem persönlichen Face-to-Face zwischen Major und General bricht der Kriegsmarsch abrupt ab. Bereits hier zelebriert McTiernan physische Intonation, huldigt der körperlich-maskulinen Souveränität – und es war noch kein Bizeps geschwollen, noch keine Kugel verbraucht.

© Twentieth Century Fox

Ein „reiner“ Actionfilm?

Im weiteren Verlauf des Films wird McTiernan, ähnlich wie es bereits fünf Jahre zuvor John Carpenter mit seiner Version von DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT (THE THING, 1982) vollzog, den männlichen Actionkörper auseinandernehmen und das Bombast-Kino der Achtziger zu einem Höhepunkt (und ad absurdum) führen. Die damals äußerst populäre Sci-Fi-Komponente, die physisch überhöhte Alien-Illustration, hilft auch ihm dabei. So gelingt PREDATOR das seltene Kunststück, zum einen noch als handwerklich souveräner Actionfilm zu beeindrucken, darüber hinaus aber den in Sprengstoff getauchten Bildern in entscheidenden Momenten eine noch viel beeindruckendere Ambivalenz zu entlocken. Das (letztlich äußerst kontraproduktive) Leerschießen einer Gatling-Gun wäre ein markantes Beispiel hierfür.

Carl Weathers und Jean-Claude Van Damme beim Dreh // © Twentieth Century Fox

Rezensionen von künstlerischen Werken, wie Spielfilme es im Besonderen sind, machen stets auch im engeren zeitlichen Kontext Sinn. Das heißt im Fall von PREDATOR: wie konnte Action in den 1980ern (auch) funktionieren? Es erfüllt mich stets mit großer Genugtuung, wenn ich gerade auch in diesem markanten Vertreter jener Ära wiederholt erkenne, wie unaufgeregt und zielgerichtet oftmals erzählt wurde. Wohl dosiert sind die kurzen, dafür oft umso blutigeren Konfrontationen; zuletzt werden sie sogar ausgeblendet und lediglich anhand von Schreien aus dem Off vermittelt.

Die Stürmung des Rebellenlagers, die erste Schlüsselsequenz des Films, explodiert bereits nach einer guten Viertelstunde vor den Augen des Zuschauers. Sie allein rechtfertigt mit ihren dreieinhalb Minuten Dauerfeuer den Status „Actionfilm“, doch vermittelt der Film über die übrigen 100 Minuten vor allem eines: Atmosphäre (Kathryn Bigelows späterer THE HURT LOCKER etwa funktioniert in seiner Aufteilung sehr ähnlich, dabei noch radikaler). Danach folgen kaum noch schnelle Schnitte bzw. fühlbare Geschwindigkeit, will sagen: PREDATOR ist einer derjenigen Streifen, der dich als Zuschauer so nachdrücklich in diese unwirtliche filmische Welt hineinzieht und der anhand von oftmals langen Einstellungen zu beiden Teilen effektiv den Surprise- und Suspense-Charakter filmischer Spannung vermittelt. Es ist kein Horrorfilm im engeren Sinne, aber entlang seiner Whodunit-Strategie funktioniert er oftmals wie ein klassisch anmutender Kriminalfilm. Der Killer muss gefasst werden. Der Killer.

Promobild zu PREDATOR © Twentieth Century Fox

Zu den für Achtziger-Action so typischen, martialisch-pumpenden Klängen des Soundtracks liefert Silvestri etwa mit „Something Else“ auch auffällig filigrane, reduzierte Stücke, die im fertigen Film in perfekten Einklang mit den von McTiernan komponierten Bildern gebracht werden. So sehen wir in der ersten halben Stunde neben Arnold vor allem Richard Chaves als Poncho Ramirez, wie er wiederholt seinen Blick innerhalb des Dschungeldickichts schweifen lässt.

Häufig befindet sich die Kamera dabei dezent nach unten versetzt (leichte Untersicht) und tastet bedächtig die Bewegungen des Darstellers ab. Doch nicht nur hier wird die Undurchdringlichkeit des Dschungels gelungen visualisiert. Wir sehen ferner nicht nur die immer fassungsloseren Blicke der Figuren, wie diese ihr Umfeld/ihren Feind nicht entschlüsseln können, sondern begreifen die Tarnung des Umfelds selbst. Diese „grüne Hölle“ wird wiederholt bildfüllend, auch in Totalen, erfasst. Mehrfach zoomt die Kamera mit Nachdruck auf irgendeine Blätterwand – nur um letztlich nichts Eindeutiges zu offenbaren. Die durch die Kriterien des Umfelds ermöglichte Unsichtbarkeit wird dadurch sichtbar gemacht.

Arnold Schwarzenegger als Dutch // © Twentieth Century Fox

Das ist der spannungsgeladene Reiz und das große Plus des ersten – und auch noch zweiten – PREDATOR-Films: dass man das Monster bis zum Finale kaum sieht und, im Fall des Originals, erstmals vollständig nach über der Hälfte der Spielzeit (und auch hier wiederholt nur für einen kurzen Moment). Zuvor wird beim Monster selbst mit dem Charakteristikum der Unsichtbarkeit gearbeitet, denn der PREDATOR besitzt einen Camouflage-Schild, der ihn für lange Zeit lediglich als verzerrt-durchsichtigen Umriss der Umgebung erkennbar macht.

Hochtechnologisches Equipment einschließlich Laserkanone verleiht dem Alien später klare Überlegenheit gegenüber der menschlichen Spezies. Doch auch hier inszeniert der ursprüngliche Film nur dezent diese Gadgets, während ihnen die Crossover-Varianten und Reboots (2004, 2008, 2010, 2018) allesamt in überhöhtem Maße frönen. Die visuelle Souveränität des originalen PREDATOR liegt auch hier in der Bedeutung und Funktion der Kamera. Diese übernimmt in der ersten Hälfte fast vollständig die Präsenz des Monsters, werden doch wiederholt Infrarot-Aufnahmen als subjektive Perspektive des Predators eingestreut und wird allein dadurch verdeutlicht, dass hier etwas völlig Fremdes und Unberechenbares zugange ist.

Jesse Ventura and Bill Duke in PREDATOR (1987) // © Twentieth Century Fox

Kino der Blicke und Perspektiven

Die Action selbst ist also höchst punktuell. Zwar wird um Minute 25 mit einem Mal ein ganzer Schauplatz gnadenlos zerlegt, doch sind diese gut drei Minuten kondensierter Brachial-Action nicht nur der (ausreichende) Beweis perfekten Handwerks sondern betonen umso mehr die langen, ruhigen Momente davor und danach. PREDATOR ist über den deutlichen Großteil der Laufzeit hinweg ein auffällig bewegungsreduziertes Kammerspiel, ein Kino der Blicke und Perspektiven, das den Zuschauer nachdrücklich in seinen Bann zieht.

McTiernans Wahl des originären Urwalds als Schauplatz trägt hierbei das Seine zur Gesamtwirkung des Films bei, was in keinem der Nachfolger auch nur annähernd erreicht wird. Die Tatsache, dass sich die Schauspieler um Arnie & Co. geradezu haptisch spürbar durch Dreck und Gehölz wälzten, unterstreicht diese Wirkung.

PREDATOR ist ein echter, handgemachter Actionfilm, bei dem bis auf die Visualisierung des titelgebenden Monsters keine optischen Effekte außerhalb von Pyrotechnik und Blutbeuteln verwendet wurden. (Lediglich ein leicht misslungenes Matte-Painting bleibt noch zu vernehmen.) Wo heutige „Actiongewitter“ häufig mit platten, virtuell eingefügten Dimensionen und heftigen Schnittfrequenzen arbeiten, bleibt PREDATORs echte Räumlichkeit und sichtbare Tiefe nachhaltig spürbar.

Die 2013 für den Heimkinomarkt veröffentlichte 3D-Version ist tatsächlich eine der wenigen gelungenen Nachkonvertierungen eines älteren Films, da die natürliche Gestaltung des Handlungsorts sowie die durch die originäre Kameraführung implizierte Tiefe – etwa durch wiederholte Verlagerungen von Vorder- und Hintergrundschärfen – diesen räumlichen Seh-Effekt begünstigen.

Arnold Schwarzenegger als Dutch (Promobild) // © Twentieth Century Fox

Warum betonte ich zuvor so großschnäuzig, PREDATOR sei das beste Ergebnis aller Beteiligten? Ganz einfach, weil jeder Beteiligte – vor und hinter der Kamera – den ihm zugewiesenen Platz höchst zweckdienlich ausfüllt. Angefangen bei den Storygebern und Drehbuchautoren Jim & John Thomas, zwei Brüder, die jahrelange Erfahrungen bei der US-Army und sonstwo gesammelt hatten und dadurch glaubhaft Figuren, szenische Beschreibungen und spezielle Details zu Papier brachten; dann die Besetzung, allesamt Muskelpakete, Profisportler, Bodybuilder, Wrestler, die nur dazustehen brauchen und man ihnen die physische Energie sofort abkauft; Sounddesign, Musik, Schnitt, Effekte, u.a. von Stan Winston, der hier lediglich „hospitierte“: alle künstlerischen Kräfte wurden zu einem gelungenen Ganzen gebündelt.

Regisseur John McTiernan schließlich sollte nur ein Jahr später mit STIRB LANGSAM (DIE HARD, 1988) einen der berühmtesten Actionfilme aller Zeiten drehen… und auch dort spielten die atmosphärische, klaustrophobische Stimmung, die darstellerischen Leistungen und die Wirkung von Suspense und Surprise ebenso wichtige Rollen wie die blutig-brachiale Action.

Ein weiteres Element in PREDATOR ist hierbei auch die Einbindung von Märchenmotiven, also etwa die Hervorhebung des unbekannten Bösen, das unerklärt Einzug in den Lebensraum der Figuren hält und zudem übermenschliche Kräfte besitzt. Die einzige Frauenfigur in PREDATOR erzählt den Soldaten schließlich die kurze, doch signifikante Geistergeschichte vom „Dämon, der aus Männern Trophäen macht“. Die lange Ungewissheit vor der konkreten Gefahr, diese mystische Qualität ist eine entscheidende Stärke des Films, die den Fortsetzungen durch umständliche Herleitungen und Erklärungen zwangsläufig abhandenkam. Ob Schwarzeneggers Figur im entscheidenden Moment nicht nur Bizeps sondern auch genug Brainpower besitzt, wie es jeder gute Ritter haben sollte, guckt Ihr Euch am besten einfach nochmal selbst an (und auch, ob seine Figur tatsächlich viel sagen muss, um dies zu vermitteln.)

© Twentieth Century Fox

Und nochmal: Die darstellerischen Leistungen der Rambos in PREDATOR bieten tatsächlich viel mehr, als man zunächst meinen könnte. Aber wenn man den Film noch einmal aufmerksam schaut, wird es völlig klar. Natürlich waren und sollten es niemals Oscar-Kandidaten für diesen Film sein: Ex-Pornostar und -Stuntman Sonny Landham, Wrestler Jesse Ventura, Jungstar – und LETHAL WEAPON-Schöpfer – Shane Black, Seifenoper-Regular Richard Chaves und auch die bereits routinierten bis berühmten Darsteller Bill Duke (PHANTOM-KOMMANDO), Carl Weathers (ACTION JACKSON) und die Steierische Eiche, der TERMINATOR himself.

Um das Beste, auch an Dialog, Stimmung und schauspielerischer Wirkung bei einem Actionfilm herauszuholen, ist ja gerade der Regisseur hauptverantwortlich. McTiernan weiß genau, wie er seine Darsteller inszenieren muss und ich spreche erneut nicht von plumper Körperlichkeit. Wenn die Kamera, selbst in permanenter Lauerstellung, etwa um Minute 45 herum sukzessive jedes Antlitz einer jeden Figur zwischen und hinter Buschdickicht erfasst, deren großen, die Gefahr musternden Augen einfängt und ihre Bewegungen permanent wie ein vollwertiges Truppenmitglied begleitet, dann schafft dies sehr viel: es vermittelt weit mehr Atmosphäre und Spannung, als ich in den meisten Thriller-Rezepturen der Gegenwart erkenne, wo immer stärker über ach-so-tolle Drehbücher und immer weniger über die filmische Sprache selbst zu erzählen versucht wird. Major „Dutch“ und seine Truppe besitzen eine klare Zuweisung, sie sind Elite-Kämpfer, Jagdmaschinen, Taktikprofis.

Die bewusste Konzentration des Films auf die eine Konfrontation zwischen dem einen Predator und den Soldaten im Dschungel füllt die gesamte Spielzeit optimal aus. Der Zuschauer wird nie, in keiner Szene aus dem Geschehen herausgerissen, etwa durch unnötige Backstorys und/oder Ortswechsel. (Alex Garlands Verfilmung von ANNIHILATION beispielsweise meinte, dies tun zu müssen, obwohl die Romanvorlage ganz direkt funktionierte.) Man bleibt als Zuschauer durchgängig Teil dieses „Jungle Trek“ (noch so ein toller Track der Filmmusik). Aber selbst wenn man in den letzten 20 Minuten den obligatorischen One-Man-Showdown mit Aahh!-nold bezeugt – hier wird phänomenal „Tarzan für Erwachsene“ inszeniert – vergisst man doch nie, dass man den ganzen Film über eigentlich ein höchst stilsicheres Upgrade von Robert Aldrichs DAS DRECKIGE DUTZEND (THE DIRTY DOZEN, 1967) gesehen hat.

Regisseur John McTiernan und Arnold Schwarzenegger im Gespräch am Set © Twentieth Century Fox

Fassungsinformation

Im Kino leicht zensiert mit FSK 18 und im Fernsehen bis 2010 ebenfalls leicht bis stark gekürzt, wurde PREDATOR Anfang 2010 von FSK neu bewertet und ungeschnitten ab 16 Jahren freigegeben. Zuletzt bitte aufpassen bei der Wahl des Heim-Mediums. Die „Ultimate Hunter Edition“ erschien hierzulande im Zuge der Neueinstufung und weist ein extrem gefiltertes, künstlich nachbearbeitetes Bild auf, bei dem fast sämtliche originär filmische Körnigkeit des 35mm-Quellmaterials wegretuschiert wurde! Das Ergebnis bietet stark verfälschte Bilder, bei denen vor allem die Gesichter der Darsteller häufig wie die von Wachsfiguren wirken.

Zusätzlich wurden wiederholt Kontraste und Schärfe künstlich erhöht, was die natürliche Umgebung des Urwalds bisweilen wie im Studio errichtete Fauna aussehen lässt. Die 2013 veröffentlichte 3D-Fassung basiert auf dem Master dieser „Ultimate Edition“, wobei beim Betrachten der durchaus gelungene 3D-Effekt ablenkt und diese Makel somit etwas weniger auffallen (doch sie sind immer noch da). Wer wirklich gelungen in HD gucken möchte und nicht warten kann, bis vielleicht mal eine neue 4K-Restauration ansteht, dem sei die Erstauflage von PREDATOR auf Single layer-Blu-ray (BD25) empfohlen, die 2008 auf den Markt kam und damals noch die Wertung SPIO/JK: strafrechtlich unbedenklich besaß.

Diese Blu-ray-Erstauflage basiert wie die DVD-Version auf einem recht soliden Master für den Heimkinomarkt, das in jedem Fall die intendierte Optik des Films wiedergibt und, zumindest im englischen Original, eine ordentliche „lossless“ Soundabmischung aufweist, die eine deutliche Steigerung zum platten 5.1-DVD-Ton darstellt – und das lohnt bei dem eindrucksvollen Klangteppich, den der Film in lauten wie leisen Momenten durchweg besitzt, allemal.

 

Dillon (Carl Weathers) und Mac (Bill Duke) //© Twentieth Century Fox
Titel, Cast und CrewPredator (1987)
PosterPredator 1987 Kinoposter
ReleaseKinostart: 27.08.1987 West-Deutschland
auf DVD/Blu-ray/4K-UHD
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RegisseurKohn McTierman
Trailer
BesetzungArnold Schwarzenegger (Dutch)
Carl Weathers (Dillon)
Bill Duke (Mac)
Jesse Ventura (Blain)
Sonny Landham (Billy)
Richard Chaves (Poncho)
Kevin Peter Hall (The Predator)
DrehbuchJim Thomas
John Thomas
KameraDonald McAlpine
MusikAlan Silvestri
SchnittMark Helfrich
Filmlänge107 Minuten
FSKab 16 Jahren

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