Freddy Krueger, „das Kino-Monster mit deutlichen Freudschen Anklängen“ (S. 44) ist unbestreitbar ein „Teil der Popkultur“ (S. 23). Deshalb widmet sich auch der MovieCon Sonderband 4 diesen Phänomenen und nach der vielsprechenden Einleitung, in der bereits darauf hingewiesen wird: „Dieses Buch ist real. Und vielleicht gelingt es uns sogar, Euch bis in Eure Träume zu verfolgen.“ (S. 7) erfährt man zunächst einiges über den Regisseur Wes Craven und seinen Werdegang (S. 8 f.).
Die folgenden Kapitel widmen sich ausführlich mit vollständigen Inhaltsangaben und den Entstehungsgeschichten jedem Teil der Nightmare-Reihe, begonnen mit dem Klassiker NIGHTMARE – MÖRDERISCHE TRÄUME (A Nightmare on Elm Street, 1984), dessen sechs Fortsetzungen, dem „von den Fans lang ersehnten Crossover der beiden „Popstars“ des modernen Horrorfilms“ (S. 121) FREDDY VS. JASON (2003), dem gleichnamigen Remake (2010) und der Fernsehserie. Auch zu den Spezial-Effekten, den Biografien einzelner Mitwirkender folgen weitere Abschnitte und Freddys Klingenhandschuh sind zwei Seiten gewidmet (S. 162 f.). Der legendäre Freddy-Darsteller Robert Englund war in seiner Rolle vor allem von Klaus Kinskis „Darstellung des tragischen Vampirs“ in Werner Herzogs NOSFERATU – PHANTOM DER NACHT (1979) inspiriert (S. 150).
Die Besprechungen fallen immer zugunsten der einzelnen Filme aus und diese werden auch in ihrer Gesamtheit betrachtet. Auf den Seiten 148 bis 151 wird dann auch die „Geschichte hinter den Narben“ erzählt: Freddys fiktive Biografie, zu der am Ende des Buchs noch eine übersichtliche Chronologie (S. 182 f.) folgt.
Besonders gefreut habe ich mich über das Kapitel zu den Hörspielen von Europa, von denen es leider nur sechs Episoden gibt. Inhaltlich entsprechen sie den ersten drei Nightmare-Filmen und ich verbinde tolle Erinnerungen mit ihnen: zwar kannte ich natürlich Freddy aus Programmzeitschriften, in denen er regelmäßig als „Pizza-Gesicht“ bezeichnet wurde, aber die erste Geschichte um ihn, lernte ich mit der Folge 5 „Freddy Krueger lebt“ kennen. (S. 176 – 179)
Abgerundet wird der Band mit finalen „Freddy-Fakten“ wie folgende: der 12. September 1991 wurde in Los Angeles zum „Freddy-Krueger-Tag“ erklärt und sprechende „Freddy-Krueger-Puppen“ mussten wegen ihrer verängstigenden Wirkung vom Markt genommen werden. Außerdem gibt es den Hinweis auf einen weiteren Sonderband, indem es um SCREAM und die Parallelen zur Nightmare-Reihe geht.[1] (S. 188) Nach diesem spannenden Buch freut man sich auch auf mehr!
Fazit: 192 Seiten und zahlreiche Abbildungen laden dazu ein, sich die Nightmare-Filme in chronologischer Reihen-Folge anzusehen. Das Buch gehört in das Regal von jedem, der sich tiefer mit anspruchsvollen Horrorfilmen auseinandersetzen möchte.
- MovieCon Sonderband 4: Nightmare On Elm Street
- Colla & Gen Verlag
- Autoren: Mike Blankenburg, Dirk Wessels, Thomas Hortian
- 28,90 € – 39,90 €
- ISBN: 978-3-98578-089-1 (Hardcover mit Fadenheftung)
- ISBN: 978-3-98578-090-7 (Hardcover mit Fadenbindung und Leseband)
- ISBN: 978-3-98578-014-3 (Softcover)
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„Erste Horror-Begegnung mit der Alptraum-Sequenz aus NEVER CRY WOLF (1983), mag Unheimliches von den Gebrüdern Grimm bis Clive Barker, am liebsten auf der Leinwand, würde gerne einmal Nosferatu in Murnau sehen und Suspiria am Königsplatz, dazu Weißwürste mit süßem Senf, Soziologe und Kriminologe, Abschlussarbeit über SHINING und CANDYMAN (als Buch erschienen unter dem Titel „Zeichen der Gewalt“, Berlin 2015), Studienleiter bei der Interfilm-Akademie München (Projekte u. a. Kriminologische Filmreihe in Hamburg)“