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Missions – Staffel 1 | Serienkritik

Abseits der Blockbuster und Effekt-Orgien ohne jeglichen Inhalt, die in den letzten Jahren das Science-Fiction-Genre quälten, erscheint diese außergewöhnliche französische Produktion aus dem Jahre 2017 nun auch bei uns. Mein erster Gedanke war jedoch als ich den Trailer von MISSIONS sah „Nicht schon wieder ein Science-Fiction-Film bzw. -Serie, worin das Thema Mars behandelt wird“. Science-Fiction-Veteranen fallen da gleich Filme wie KAMPF DER WELTEN von 1953 oder ROBINSON CRUSOE AUF DEM MARS aus dem Jahr 1964 ein oder aber Schwarzeneggers Ausflug zum erdnahen Planeten in TOTAL RECALL von 1990. Neuere Produktionen, die das gleiche Thema haben, gibt es ja ausreichend wie MISSION TO MARS oder RED PLANET von 2000, THE LAST DAYS ON MARS von 2013 und natürlich DER MARSIANER von 2015. Aber der Reihe nach.

MISSIONS – Staffel 1
© Pandastorm Pictures

Inhalt

Der Schweizer Milliardär William Meyer (Mathias Mlekuz) finanziert und leitet, in Zusammenarbeit mit der ESA, die erste Mars-Mission namens Ulysse 1. Die besten Wissenschaftler und Astronauten aus Europa wurden dafür ausgewählt, darunter ist auch die junge Psychologin Jeanne Renoir (Hélène Viviès). Wenige Stunden vor der Landung auf dem Mars, erfährt die Crew, dass sie nicht die ersten Menschen auf dem roten Planeten sein werden. Ein Schiff der NASA und der Computerfirma des Milliardärs Ivan Goldstein (Vincent Londez) haben sie mithilfe eines neuartigen Plasma-Triebwerkes überholt. Doch anstatt einer Funkverbindung mit den Amerikanern, empfangen die Europäer nur ein beängstigendes Video. Nachdem die Ulysse 1 auf dem Mars gelandet ist, findet die Besatzung bei ihrer ersten Erkundung nur den Russen Wladimir Komarow (Arben Bajraktaraj), der 1967 bei einer Weltraummission mit der Sojus-1 Kapsel gestorben ist.

© Pandastorm Pictures

Der Rote Planet

Man merkt MISSIONS an, dass ihre Schöpfer große Fans des Genres sind. Jede Sekunde atmet der Zuschauer die Atmosphäre der großen Klassiker ein, von denen sich die Macher inspirieren ließen. Da wären unter anderem 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM, PROMETHEUS, INTERSTELLAR, ALIEN und natürlich DER MARSIANER. Aber das ist jetzt nicht negativ gemeint, denn die Köpfe hinter der Serie, Ami Cohen, Henri Debeurme und Julien Lacombe haben mit viel Liebe zum Detail eine packende und faszinierende Serienwelt erschaffen. Es gibt viele stereotypische Charaktere sowie das böse Militär. Aber alles ist spannend verpackt, sauber präsentiert und mit einem großen kosmischen Rätsel verbunden. Die Story wird stringent vorangetrieben, bis zu seinem logischen Cliffhanger am Ende von Staffel 1.

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© Pandastorm Pictures

Bei all dem Lob muss ich ein paar Logiklöcher in der Story ansprechen, die mich etwas verwunderten. Trotz all der Liebe zur wissenschaftlichen Fiktion, die die Macher von MISSIONS auszeichnet, gibt es ein paar Punkte die so nicht hätten passieren dürfen: In Folge 1 frage ich mich noch immer, warum der Kommandant „ohne“ Sicherungsleine aus dem Schiff geht? Ebenfalls in Folge 1 haben die Raumfahrer plötzlich auf Knopfdruck künstliche Schwerkraft, aber das Schiff rotierte bereits die ganze Zeit um genau dies zu erzeugen. In der zweiten Folge war ich sehr verwundert über die Reaktion der Astronauten, als sie den Russen auf dem Mars gefunden haben und ihn mit einem Besatzungsmitglied der amerikanischen Mission verwechseln. Dabei hat er einen Raumanzug an, der über 50 Jahre alt ist und auf seinem Helm steht in großen Lettern CCCP (für jüngere Leser übersetzt: Die Union der sozialistischen Sowjetrepubliken, der Vorläufer des heutigen Russland). Es sind noch einige weitere kleinere Ungereimtheiten die sich durch die Serie ziehen, was den sehr guten Eindruck zeitweise trübt.

MISSIONS – Staffel 1
© Pandastorm Pictures

Fazit

Alles in allem, hat mich die Staffel 1 von MISSIONS von Anfang an in ihren Bann gezogen und bestens unterhalten, trotz der kleineren Fehler. Endlich wieder eine intelligente, einfallsreiche und sehr stylische Science-Fiction-Serie, die durch ihre Inhalte punktet und nicht „nur“ auf Effektzauberei wie die großen Hollywood-Produktionen setzt. Auch der Cast kann durchweg mit einer überzeugenden Performance punkten. Schade nur, dass die einzelnen Folgen recht kurz sind, im Schnitt ca. 22 Minuten. Ich würde mich über eine zweite Staffel sehr freuen, die hoffentlich bald nachgereicht wird, denn das Rätsel des Mars ist schlussendlich noch nicht gelöst.

Die Blu-ray

Die Blu-ray von © Pandastorm Pictures

Der glasklare Sound kommt in DTS-HD Master Audio 5.1, die französische und englische Tonspur in PCM 2.0, und überzeugt dabei auf ganzer Linie. Kontraste, Farben und die Spezial-Effekte sind jederzeit auf einem guten Niveau und können spielend mit großen Produktionen mithalten. Die Menüstruktur auf der Blu-ray ist übersichtlich und gut gelöst. Als Extras gibt es noch fünf kurze Bonusfeatures: Der Vorspann, Die Produktion, Die Dreharbeiten, Die Ursprünge und Die Spezialeffekte.

© Stefan F.

Titel, Cast und CrewMissions (2017 - )
Poster

Release
Staffel 1 ab dem 25.01.2019 auf Blu-ray und DVD erhältlich
Staffel 2 ab dem 04.12.2020 auf Blu-ray und DVD erhältlich

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RegisseurJulien Lacombe
TrailerStaffel 1:


Staffel 2:
DarstellerHélène Viviès (Jeanne Renoir)
Clément Aubert (Simon Gramat)
Barbara Probst (Alice)
Ralph Amoussou (Samuel Becker)
Mathias Mlekuz (William Meyer)
Jean-Toussaint Bernard (Yann Bellocq)
Giorgia Sinicorni (Alessandra Najac)
Adrianna Gradziel (Eva Müller)
Ben Homewood (Alan Brody)
Vincent Londez (Ivan Goldstein)
Arben Bajraktaraj (Vladimir Komarov)
Mathias Mlekuz (William Meyer)
Natasha Andrews (Gemma Williams)
Stany Coppet (Tiamat)
DrehbuchAmi Cohen
Henri Debeurme
Julien Lacombe
MusikEtienne Forget
KameraMaxime Cointe
Martin Levent
SchnittDimitri Amar
Richard Riffaud
Anne-Laure Viaud
Cécile Cassagnes
Delphine Genest
FilmlängeStaffel 1 mit 10 Folgen: 260 Minuten
Staffel 2 mit 10 Folgen: 218 Minuten
FSKStaffel 1: ab 16 Jahren
Staffel 2: ab 12 Jahren

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