„Ein modernes Märchen“
HIGHLANDER (1986) ist nicht nur ein Fantasy-Film, sondern auch ein modernes Märchen. Ein Film für die Ewigkeit, vor allem durch die spektakuläre Musik von Michael Kamen und der legendären Rock-Gruppe Queen. Auch wenn viele Kritiker den Film gern mit einem Videoclip vergleichen, ist HIGHLANDER eine gelungene Mischung aus Fantasy, Action, Komödie und Historie-Film. Regisseur Russell Mulcahy, der zu dieser Zeit hauptsächlich durch seine Video-Clips bekannt war, hat sicherlich bei der Inszenierung des Spektakels ein klein wenig seinen gewohnten Stil übernommen. Aber das empfinde ich weder als störend, noch als negativ.
HIGHLANDER ist einer der wenigen Filme in meinem Leben, der es immer wieder schafft, beim Betrachten einen Schauder über den Rücken zu jagen. Da fallen mir spontan nur zwei weitere Filme ein: Zum einen wäre da SHINING und zum anderen HALLOWEEN. Ganz besonders sticht in Highlander gleich zu Beginn, die fantastische Szene in der Wrestling-Arena heraus: Für damalige Verhältnisse ist es ein spektakulärer Flug der Kamera über die Köpfe der Zuschauer hinweg bis hin zu Connor MacLeod, um dann in einem harten Schnitt zurück in die Vergangenheit der schottischen Highlands zu wechseln, wo ein blutiger Kampf, Mann gegen Mann stattfindet. Dieser starke Kontrast zwischen Show- und Überlebenskampf, dazu die geniale Filmmusik ist einfach umwerfend.
Inhalt
Kurz zum Inhalt, falls es wirklich noch jemanden gibt, der den Film nicht kennt: Auf der ganzen Welt sind besondere Menschen verteilt, die sogenannten Unsterblichen. Auch Connor MacLeod (Christopher Lambert) gehört zu ihnen. Der Film zeigt uns in spannenden Schnitten Connors Leben in der Zukunft und seiner Vergangenheit im Schottland des 15. Jahrhundert. Er begegnet dem Ägypter Ramirez (Sean Connery), der ihn im Schwertkampf ausbildet und aufklärt, was er eigentlich ist und warum er nicht sterben kann. Es beginnt eine in Zeitsprüngen gezeigte Reise durch die Jahrhunderte und schlussendlich zu seinem Leben im aktuellen New York der 80er Jahre unter seiner Scheinidentität als Antiquitätenhändler Russell Nash. MacLeod gerät ins Visier der Polizei, die in einem Mordfall ermitteln. Die neugierige Pathologin Brenda Wyatt (Roxanne Hart) hat sich ebenfalls an Nashs Fersen geheftet, wie auch sein ewiger Kontrahent Kurgan (Clancy Brown), der Stärkste aller Unsterblichen.
Die große Zusammenkunft
Christopher Lambert, der in seiner Karriere nicht immer ein gutes Händchen hatte was Filme betraf, zeigt hier seine beste Leistung. Aber er kommt nicht an Sean Connery heran, der mit nur wenigen Minuten Screentime allen Anwesenden gnadenlos die Show stiehlt. Grandios wie Connery in seiner Rolle aufgeht und seine charmante Präsenz ist unwiderstehlich. Die Dialoge, die Gestik, egal was Connery macht, er macht es punktgenau. Sehr gerne hätte ich noch viel mehr vom „spanischen Pfau“ erfahren. Ganz bezaubernd ist auch Beatie Edney in der Rolle als Heather. Bei ihr trifft dasselbe zu wie bei Sean Connery, sie hat einfach zu wenig Screentime. Am liebsten hätte ich sie als Love Interest von Nash / Conner MacLeod im Schlusskapitel des „heutigen“ New York gesehen, denn Brenda Wyatt, gespielt von Roxanne Hart, ist in dem ganzen Spektakel doch zu nervig.
Einziger echter Kritikpunkt den ich immer an HIGHLANDER hatte, sind die Schwertkämpfe. Die sehen an einigen Stellen nicht ganz so elegant und gekonnt aus wie z. B. bei einem CONAN – DER BARBAR, trotz der vielen Übungsstunden, die die Schauspieler erhielten. Jetzt denken bestimmt gleich einige Leser: Was weiß der denn schon vom Schwertkampf? Ich kann jedoch versichern, dass ich viele Jahre lang Kendo und Kenjutsu (Japanischer Schwertkampf) betrieben habe und weiß wie man mit ein, zwei Zahnstochern umgeht. Aber dieser Negativpunkt ist Jammern auf hohem Niveau!
Blu-ray
Ich glaube, über den Film selber benötigt es keine weiteren Worte mehr. Das HD-Bild der Blu-ray ist zu 85 % sehr gut geworden. Feine Kontraste und eine natürliche sowie angenehme Farbpalette. Lediglich bei einigen ganz hellen und sehr dunklen Aufnahmen, ist etwas viel Korn im Bild zu erkennen, was aber nicht weiter beim Filmgenuss stören sollte, außer man sucht danach. Der deutsche DTS-HD Master Sound kommt kraftvoll in 5.1 daher, gerade bei den Stücken der Gruppe Queen spielt er seine Stärken voll aus. Für mich eine gelungene Verbesserung gegenüber meiner alten DVD. Warum Weltkino jedoch das gleiche Cover-Motiv für seine Neuauflage nimmt, wie 2016 Studiocanal für die „30th Anniversary Edition“, erschließt sich mir gar nicht. Ich hoffe die Verantwortlichen entscheiden sich noch kurzfristig um. Als Extras gibt es ein Interview mit Christopher Lambert, einen Audiokommentar mit Russel Mulcahy, ein Making-of, Geschnittene Szenen, ein Interview mit Christopher Lambert aus dem Archiv und einen Trailer.
Ohne Kaffee geht hier gar nix / Liebt den Phantastischen Film in Wort und Bild / Vor allem alles was vor 2000 entstanden ist / Lieber ein neues Regal mit Filmen als einen Schrank mit Klamotten