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Freitag der 13. (1980) vs. Freitag der 13. (2009)

Freitag der 13. (1980)

Es war einmal…

Dass John Carpenters HALLOWEEN – DIE NACHT DES GRAUENS (1978) den Grundstein für die Slasher-Welle legte, ist bekannt. Auf dem Weg dorthin gab es weitere Filme die als Wegbereiter und Vorreiter des Slasher gelten. Vor allem wäre da Alfred Hitchcocks PSYCHO (1960) zu nennen. Nicht zu vergessen die britische Produktion AUGEN DER ANGST (PEEPING TOM) von Michael Powell aus demselben Jahr. In Bezug auf FREITAG DER 13. darf Mario Bavas IM BLUTRAUSCH DES SATANS (ECOLOGIA DEL DELITTO, 1971) nicht fehlen. Gleiches trifft auf die kanadische Produktion JESSY – TREPPE IN DEN TOD (BLACK CHRISTMAS, 1974), sowie der eher unbekannte COMMUNION – MESSE DES GRAUENS (ALICE, SWEET ALICE, 1976) zu. Hier begegnen wir einem maskierten Killer ebenso wie der subjektiven Kamera. Bausteine, die wir sowohl in Carpenters wie auch in Cunninghams Werken wiederfinden. Erwähnen sollte ich noch die zahlreichen Gialli aus Italien, die viel zur Entwicklung des Slashers beigetragen haben, jedoch den Rahmen sprengen würden. Verweisen möchte ich daher auf unser Best-of der 1980er-Jahre, dort haben wir uns ausführlicher dem Slasher gewidmet.

© 1980 – Paramount Pictures

… dann schlug die Stunde des Sean S. Cunningham

Sean S. Cunningham lernte das Handwerk bei der Produktion von Pornofilmen, wo seine Filmkarriere begann. Dass er und Wes Craven gute Freunde sind, ist ebenfalls bekannt. Cunningham fungierte als Produzent und Geldgeber bei Cravens Regiedebüt im Jahre 1972 bei DAS LETZTE HAUS LINKS (THE LAST HOUSE ON THE LEFT). In der Folgezeit arbeiteten beide immer wieder zusammen.

FREITAG DER 13. ist ganz sicher kein Meisterwerk, dass wollte er auch nie sein. Er ist entstanden aus reiner Profitgier und dem Willen im Fahrwasser von HALLOWEEN an den Kinokassen zu profitieren. Cunninghams Slasher ist ein kleiner, dreckiger 1980er-Film, der den Zuschauer mit Schocks und jeder Menge Blut aus dem Kinosessel reißt. Hier geht es nicht um kunstvolle Einstellungen oder monumentale Bilder. Hier steht das Motto „Blut und Titten“ an oberster Stelle. Oder wie es Paul Bartel formulierte:

„Sex und Gewalt sind die zwei Hauptstützen des amerikanischen Kinos.“

Egal ob wir Alfred Hitchcocks PSYCHO, Joseph Ellisons DAS HAUS DER LEBENDEN LEICHEN (DON‘T GO IN THE HOUSE, 1979), Sam Raimis TANZ DER TEUFEL (THE EVIL DEAD, 1981) oder William Lustigs MANIAC (1980) nehmen. Sex und Gewalt stehen hier an erster Stelle. Zudem etablierte Cunninghams Film die bekannte Formel, die bis heute erfolgreich angewandt wird: Party, Drogen und Alkohol, sowie sexuell freizügige, unsympathische Charaktere, die schnell und brutal den Tod finden. Das Prinzip der „10 kleinen Negerlein“ wird in den Slasher-Filmen immer wieder gerne angewandt. Am Ende bleibt (meistens) einer übrig, der mit dem Killer abrechnet, wenn auch nur bis zur Fortsetzung. Horror mit Jugendlichen als Protagonisten für ein vorwiegend jugendliches Publikum. All die Klischees und Stereotypen, die sich in jedem Slasher wiederfinden, haben ihren Ursprung in den beiden Urgesteinen: FREITAG DER 13. und HALLOWEEN. Das Schema war fest verankert und versprach den meisten Profit, gleichzeitig verschwand jegliche Innovation in den Folgejahren. Es drehte sich alles darum, wer, wann, wo und vor allem wie das Zeitliche segnete. Zwei Konstanten waren für (fast) jeden populären Slasher bindend: Der Killer kann nicht endgültig vernichtet werden und das unvermeidliche „final girl“. Einer der wenigen Ausnahmen bildet Robert Hiltziks B-Movie BLUTIGER SOMMER – DAS CAMP DES GRAUENS (SLEEPAWAY CAMP, 1983).

© 1980 – Paramount Pictures

Inhalt

Zurück zu FREITAG DER 13.: 1958 kommt es zu unerklärlichen Morden im Camp Crystal Lake, das daraufhin geschlossen wird. Erst zwanzig Jahre später übernimmt Steve Cristy (Peter Brouwer) das heruntergekommene Sommercamp und versucht einen Neustart. Trotz aller Warnungen findet sich eine Gruppe Jugendlicher dort ein. Unter Leitung von Cristy soll alles für die anstehende Feriensaison auf Vordermann gebracht werden. Schnell gibt es die ersten Toten zu beklagen. Wer ist der Mörder und was bezweckt er mit dem Schrecken, den er verbreitet?

© 1980 – Paramount Pictures

„A Long Night at Camp Blood“

Das war der erste Titel des Drehbuchentwurfes von Victor Miller. Erst viel später wählte Cunningham den endgültigen Titel aus. Hinzu kommt, dass von Anfang an geplant war Jason als Opfer und niemals als Täter darzustellen. Angeblich soll Ron Kurz Jason körperliche und geistige Deformationen hinzugefügt haben, wie auch seinen Auftritt am Filmende. Wie auch immer, so ganz ohne Vorlage ist auch ein FREITAG DER 13. nicht entstanden, wie wir ja schon zu Beginn erfahren haben. Im Grunde ist der ganze Film eine Referenz an den großen italienischen Regisseur Mario Bava, der mit IM BLUTRAUSCH DES SATANS quasi die Blaupause für FREITAG DER 13. zeichnete.

Die Motivation des Killers kommt auch nicht von ungefähr, denn Alfred Hitchcocks Klassiker stand hierfür Pate, FREITAG DER 13. stellt sie lediglich auf den Kopf. Nicht der Sohn läuft mordend durch die Wälder, zumindest nicht im ersten Teil, sondern die Mutter, vertauschte Rollen sozusagen. Für die Ohren komponierte Harry Manfredini seinen bekannten Score, der ebenfalls Erinnerungen an Bernard Herrmans PSYCHO-Komposition weckt.

© 1980 – Paramount Pictures

Die Darstellung der Morde, die von Folge zu Folge immer brutaler und ausführlicher wurden, trieb Filmemacher und Maskenbildner stetig zu neuen Höchstleistungen an. Qualitativ sollte man sich nur auf die ersten vier Teile beschränken, der Rest bietet Wiederholungen von minderem Anspruch, wenn man bei einem Slasher überhaupt von Anspruch sprechen möchte. Für die hervorragenden Spezialeffekte konnte der damals noch recht unbekannte Tom Savini gewonnen werden, der sich zuvor bei George A. Romeros ZOMBIE (DAWN OF THE DEAD, 1978) ausgezeichnet hatte. Ebenfalls üblich bei solch dünn budgetierten Filmen ist es, überwiegend unbekannte Jungdarsteller zu engagieren. Die erfahrenste Darstellerin zum Dreh von FREITAG DER 13. ist Betsy Palmer, die über viele Jahre ihr Talent in zahlreichen Filmen unter Beweis stellen durfte. Palmer war jedoch nicht gerade begeistert vom Drehbuch, doch weil sie ein neues Auto brauchte, sagte sie dennoch zu. Das bekannteste Gesicht in der Besetzung gehört aber dem damals 22-jährigen Kevin Bacon. Leider macht auch sein Jack schnell Bekanntschaft mit dem Killer.

© 1980 – Paramount Pictures

Die Morde

Die hegemoniale Männlichkeit war in jenen Jahren noch voll funktionsfähig, zumindest im Kino. Die Frau wird über ihr Äußeres und dem Sex definiert. Der Mann dagegen als großer Beschützer und Eroberer. Bestes Beispiel für die Rolle des dominanten Mannes ist zu Beginn der Auftritt der Schlange im Schlafzimmer. Betrachten wir nun die Morde bis zu dem Moment als sich Mrs. Voorhees (Betsy Palmer) outet, wäre es durchaus möglich, dass der Mörder tatsächlich ein Mann ist. Gerade Tatwaffen wie Messer, Axt oder Pfeil sind starke phallische Symbole. Ebenso verhält es sich mit dem Geländewagen und das karierte Hemd, das sichtbar wird. Mehrfach ertappt sich der Rezipient bei dem Gedanken, dass der neue Besitzer des Lagers, Cristy, der Mörder sein könnte. Zumindest so lange, bis dieser in der Nacht auf den unbekannten Killer trifft und aus dem Rennen ausscheidet.

© 1980 – Paramount Pictures

Wir erleben die Morde durchgehend mit der subjektiven Kamera, die wahre Identität des Mörders bleibt uns lange Zeit verborgen. Sein energisches und brutales Auftreten verstärkt nur noch den bestehenden Eindruck. In die gleiche Richtung tendiert die Szene zum Ende hin, als Alice (Adrienne King) vor dem Unsichtbaren in die Küche des Camps flüchtet. Kurzerhand wirft der Killer die tote Brenda (Laurie Bartram) durch das Fenster. Das alles suggeriert uns erneut einen starken, männlichen Charakter, der jeden Moment auf der Bildfläche erscheint. Umso größer ist die Überraschung, wenn der wahre Mörder seinen Auftritt hat, und alles zuvor Gesehene über den Haufen wirft. Das Patriarchat bekommt erste Risse, denn den letzten Kampf tragen die Frauen aus. Gleichzeitig mit diesem Auftritt entsteht in den Handlungen von Mrs. Voorhees ein gewaltiger Bruch. Ihre letzten Versuche Alice zu töten, erinnern eher an einen kindlichen Ringkampf, als an einen zu allem entschlossenen Killer wie zuvor.

© 1980 – Paramount Pictures

Blut wird fließen…

Der Begriff Slasher bedeutet so viel wie aufschlitzen und aufgeschlitzt wird hier jede Menge. Das Blut bricht aus den dunklen Körpern in die Freiheit, es will fließen. Mrs. Voorhees tötet aus Hass über die unzuverlässige, selbstsüchtige Jugend. Über eine sexuelle Freizügigkeit, die sie nie erleben durfte und die ihren Sohn den Tod brachte. Jason hingegen tötet aus blinder Wut über die jungen, wohlgeformten Körper. Körper, die er nie besitzen oder berühren darf und um die sexuelle Lust in den Opfern und in sich selbst zu vernichten. Der einzige Kontakt zu diesem begehrenswerten Fleisch entsteht durch todbringende Waffen. Die tödliche Penetration ermöglicht eine besondere, eine abartige sexuelle Vereinigung. Pausenlos konfrontieren uns die FREITAG DER 13. Filme mit dem Bösen und der Hässlichkeit, entweder durch Jason oder seiner Mutter. Das Vernichten der Verdorbenheit und dem rücksichtslosen Leben das die Jugend auf Kosten anderer führt. Die Penetration dieser jugendlich reinen Körper und der faltenlosen Haut ist zwingend notwendig, um all das Schöne und Geordnete zu durchbrechen. Es versinnbildlicht auch die Vergänglichkeit von Jugend und Schönheit. Tod im Leben und Leben im Tod, wenn das Blut aus den klaffenden Wunden entweicht, wie sanfte Wellen, die das Ufer des Crystal Lake säumen…

© 1980 – Paramount Pictures

Im Rückspiegel…

… betrachtet sehe ich trotz einiger Schwächen FREITAG DER 13. als einen der besten Slasher seiner Epoche, vor allem im Vergleich mit weiteren Produktionen, die anschließend in seinen Spuren wandelten. Die Art der Morde war wegweisend für alle kommenden Horrorfilme, auch abseits des eigenen Genres. Spannung und Atmosphäre können nicht ganz mit seinem großen Bruder HALLOWEEN mithalten, trotzdem bietet er alles für einen unterhaltsamen Abend. Ein Vergleich mit heutigen Slashern fällt schwer, da wir uns mittlerweile daran gewöhnt haben, solche Art Film in Massen zu konsumieren. Generell ist es nicht einfach, die Unbedarftheit an den Tag zu legen, die wir damals im Kinosessel hatten. Heute, nach gut 40 Jahren Filmgeschichte, ist diese Unbedarftheit einer gewissen Routine gewichen, was sehr schade ist. Gerne erinnere ich mich an die Zeit der schwitzenden Hände zurück, als wir gebannt und mit großen Augen das Geschehen auf der Leinwand verfolgten. Damals, als für alle Kinobesucher Filme wie HALLOWEEN, TANZ DER TEUFEL, MANIAC oder eben FREITAG DER 13. absolutes Neuland waren.

Titel, Cast und CrewFreitag der 13. (1980)
OT: Friday the 13th
Poster
Releaseab dem 05.06.2009 auf Blu-ray

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RegisseurSean S. Cunningham
Trailer
BesetzungBetsy Palmer (Mrs. Voorhees)
Adrienne King (Alice)
Jeannine Taylor (Marcie)
Robbi Morgan (Annie)
Peter Brouwer (Steve Cristy)
Kevin Bacon (Jack)
Harry Crosby (Bill)
DrehbuchVictor Miller
Ron Kurz
KameraBarry Abrams
FilmmusikHarry Manfredini
SchnittBill Freda
Filmlänge95 Minuten
FSKab 18 Jahren
© 2009 Paramount Pictures

Freitag der 13. (2009)

Schon wieder ist Freitag der 13.

Der Opener zu Beginn ist wie ein Rückblick auf das Ende des Originals, nur mit frischem Personal. Jasons Mutter verliert schnell ihren Kopf und der verunstaltete Sohn, der eigentlich ertrunken sein sollte, verfolgt das Spektakel, verborgen hinter einem Gebüsch. Nach dem Tod seiner geliebten Mutter schnappt sich der Kleine die Machete und verschwindet im Wald. Es folgt ein harter Schnitt. 20 Jahre später ist eine Gruppe Jugendlicher auf der Suche nach einer illegalen Cannabisplantage, ganz in der Nähe des verlassenen Camp Crystal Lake. Selbstverständlich erscheint umgehend der enorm gewachsene Jason (Derek Mears) und zerlegt fachgerecht die Gruppenmitglieder. In den Originalfilmen ist dieser ebenfalls zu einem echten Riesen mit Bärenkräften erblüht. Arnold Schwarzenegger wäre neidisch auf dieses Wachstum und das ohne jedes schweißtreibende Training im Fitnessstudio. Sechs Wochen später trifft der nächste Schwung Kanonenfutter für Jason ein, denn eine weitere Gruppe von Partysüchtigen Vollidioten hat sich am Crystal Lake versammelt. Noch arroganter, noch selbstverliebter und noch unsympathischer. So normal wie das „Final Girl“ aus dem Original, ist auch ein Mädchen in der Gruppe, die anders ist als der Rest. Die Normale, die Vernünftige, diese Rolle übernimmt hier Jenna (Danielle Panabaker). Dann wäre da noch Clay (Jared Padalecki), der seine Schwester Whitney (Amanda Righetti) sucht. Whitney war in der Cannabis-Gruppe vom Anfang und der Zuschauer wird lange darüber im Unklaren gelassen, was mit ihr passierte. Erst gegen Ende erfahren wir, dass Whitney von Jason entführt wurde. Sie soll dem Killer als Ersatzmutter dienen, was ein weiterer merkwürdiger Punkt im Drehbuch ist. Die Entführung erinnert an BLUTGERICHT IN TEXAS (THE TEXAS CHAIN SAW MASSACRE, 1974) und hat in FREITAG DER 13. nichts verloren.

© 2009 Paramount Pictures

Spannungsloses Sammelsurium

An dieser kurzen Zusammenfassung ist gut zu erkennen, dass alle möglichen Klischees des Genres durchexerziert werden. Vermischt mit kruden neuen Ideen, die in keinster Weise fruchten. Das Remake ist jedoch mehr ein Reboot und mögliche Neuinterpretation des Stoffes. Hier komprimieren die Macher mehrere Teile der Originalreihe zu einem Film. Genauer gesagt kommen die Originale eins bis vier zu Geltung. Jasons Mutter erscheint, wie erwähnt, im Vorspann. Jasons erster Auftritt in der Fortsetzung mit dem Sack als Ersatzmaske, bis hin zum dritten Film und der legendären Hockeymaske, um dann seinen fulminanten Abschluss im vierten Teil zu finden. All das verkürzt in gut 100 Minuten. Übrigens, das erste Mädchen, dass Jason in ihrem Schlafsack über dem Lagerfeuer verbrennt, erinnert an die Hinrichtung in MANDY (2018). Hat da etwa Panos Cosmatos bei Jason Nachhilfeunterricht genommen? Noch einen weiteren Verweis auf einen Klassiker des Genres gefällig? Da in dem Ferienhaus eine Unmenge an Hirschgeweihen vorhanden sind, konnte Regisseur Marcus Nispel nicht der Versuchung widerstehen und lies eines der anwesenden Party-Girls so sterben, wie es 1984 Linnea Quigley in STILLE NACHT – HORROR NACHT (SILENT NIGHT, DEADLY NIGHT, 1984) erwischte. Zusätzlich gibt es noch einige Gegenstände zu entdecken, die auf die Originalfilme verweisen, wie einen Rollstuhl.

© 2009 Paramount Pictures

Was ist aus Jason geworden?

Jasons neuhinzugewonnene Schnelligkeit ist durchaus ein Abbild unserer schnelllebigen Epoche, in der selbst ein Killer unter Zeitdruck steht. Dass verdanken wir mitunter der gleichen Eingebung, die Danny Boyle in seinem 28 DAYS LATER… (2002) hatte. Zack Snyder griff ebenfalls auf dieses Update in seinem DAWN OF THE DEAD (2004) Remake zurück. Doch das Ganze hat auch einen Nachteil, zumindest hier. Nun kommt die ungeliebte Wackelkamera zum Einsatz. Der Gedanke dahinter ist, Action-Szenen mehr Dynamik zu verleihen, doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Stattdessen mündet das Ganze in einem wilden, hysterischen Durcheinander, bei dem im Grunde nichts mehr zu erkennen ist und der Zuschauer entnervt auf dessen Ende wartet. Nehmen wir die ersten vier Filme der Originalreihe zusammen, bleibt zu konstatieren, dass der Killer brutal, gewissenlos und ohne die geringste Spur von Emotionen sein Werk ausübt. Eine Untote und unaufhaltsame Tötungsmaschine direkt aus der Hölle. Der neue Jason des Marcus Nispel dagegen, erweckt den Eindruck eines durchgeknallten Psychopathen unter Drogen, der „glaubt“ Jason Voorhees zu sein. Zusätzlich hat er sich noch ein Tunnelsystem aufgebaut, dass jedem Vietcong die Tränen in die Augen treibt. Wobei das Ganze den Eindruck erweckt, als hätte Jason ein paar Monate Training mit John Rambo absolviert, um die Techniken des Guerillakrieges zu erlernen. Solch ein Verhalten würde ich eher Norman Bates zuschreiben. Ebenso verwundert den geübten Rezipienten, warum das kunstvolle Wiederauftauchen der Leichen, dass immer für kleine, wohldosierte Schockeffekte sorgte, hier so gut wie unter den Tisch fällt. Stattdessen liegen die Leichen einfach nur herum, schade. Stumpfsinnig wird ein Mord an den nächsten gereiht, bis nichts und niemand mehr übrigbleibt. Schocks und nervenaufreibende Szenen, dass was die Reihe unter anderem ausmacht, leider Fehlanzeige.

© 2009 Paramount Pictures

Fazit

Das Remake-Reboot bietet durchschnittliche Genre-Kost und lässt jede sinnvolle Innovation vermissen. Jeder x-beliebige Slasher aus den 1980ern hat deutlich mehr zu bieten. All die Feinheiten, die wir uns beim Original angesehen haben, die Irreführung des Zuschauers und dergleichen, sind verschwunden. Der Charakter des Jason Voorhees ist zwar eindimensional und hat nicht die Tiefe eines Hannibal Lector, doch gehört mehr Fingerspitzengefühl dazu, um ihn wiederzubeleben. Alles hektischer und schneller zu gestalten ist eindeutig zu wenig, wenn dabei Atmosphäre und Spannung auf der Strecke bleiben. Zudem mutet das Drumherum mit dem Tunnelsystem und dergleichen sonderbar an. Einen stringenten und konsequenten Verlauf haben beide Filme. Aber wo sich das Original auf seine Kernkompetenz konzentriert, verläuft sich das Remake in sinnlosen Wendungen und Aktionen. Es fehlt einfach die Substanz dahinter, ein Problem, dass viele Horror-Produktionen und Remakes der letzten Jahre teilen.

Gesehen im Zuge meiner #FluxHorrorfilmRemakes-Filmchallenge

© Stefan F.

Titel, Cast und CrewFreitag der 13. (2009)
OT: Friday the 13th
Poster
Releaseab dem 30.06.2009 auf Blu-ray

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RegisseurMarcus Nispel
Trailer
BesetzungJared Padalecki (Clay Miller)
Danielle Panabaker (Jenna)
Amanda Righetti (Whitney Miller)
Travis Van Winkle (Trent)
Aaron Yoo (Chewie)
Derek Mears (Jason Voorhees)
Jonathan Sadowski (Wade)
DrehbuchDamian Shannon
Mark Swift
Mark Wheaton
KameraDaniel Pearl
FilmmusikSteve Jablonsky
SchnittKen Blackwell
Filmlänge105 Minuten
FSKab 18 Jahren

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