Welche Filmreihe kann schon von sich behaupten, über Jahrzehnte hinweg immer denselben Hauptdarsteller zu präsentieren? RAMBO ist und bleibt eine der markantesten Rollen, die Sylvester Stallone in den 1980er-Jahren geschaffen hat. Die Figur des John Rambo, eines traumatisierten Vietnamkriegsveteranen, hat sich über die Jahrzehnte hinweg immer wieder neuen Konflikten und Kriegen gestellt. Doch hinter der Fassade des tödlichen Kriegers, der in den USA als perfekte Waffe ausgebildet wurde, verbirgt sich eine tiefere Dimension: Rambo steht symbolisch für die vielen Kriegsheimkehrer, die nach ihren Einsätzen von ihrer Regierung fallengelassen wurden und mit schweren psychischen Problemen zu kämpfen hatten. Diese Themen sind in den RAMBO-Filmen allgegenwärtig, denn sie stellen immer wieder Rambos innere Kämpfe und seine mentale Verfassung in den Vordergrund.
Im ersten Film, FIRST BLOOD (1982), lernen wir John Rambo als gebrochenen Mann kennen, der nach dem Vietnamkrieg von der Gesellschaft ausgeschlossen wird. Dieser erste Teil unterscheidet sich stark von den späteren Filmen, da er weniger auf brutale Action und mehr auf die psychischen Probleme des Protagonisten fokussiert ist. Ein interessantes Detail ist, dass der Film ursprünglich ein anderes Ende haben sollte. In der Romanvorlage wird Rambo von seinem ehemaligen Kommandanten, Col. Trautman, erschossen. Diese düstere Wendung wurde jedoch nach schlechten Testvorführungen geändert. Sylvester Stallone setzte sich persönlich für ein neues Ende ein, in dem Rambo überlebt. Diese Entscheidung erwies sich als äußerst vorteilhaft, denn FIRST BLOOD entwickelte sich zu einem enormen Erfolg: Bei einem Produktionsbudget von 15 Millionen US-Dollar spielte der Film weltweit 125 Millionen US-Dollar ein.
Der Erfolg des ersten Films ermöglichte die Fortsetzung der Reihe, in der Rambo immer wieder in neue Ein-Mann-Kriege verwickelt wird. In RAMBO II – DER AUFTRAG (1985) kehrt er nach Vietnam zurück, um amerikanische Kriegsgefangene zu befreien, was die Serie deutlich in den Bereich des reinen Actionkinos verlagert. Hier wird Rambo zur unbesiegbaren Kampfmaschine, die alleine gegen ganze Armeen kämpft – ein Stil, der die folgenden Filme prägen sollte. RAMBO III (1988) schickt ihn in den afghanischen Bürgerkrieg, wo er sich den sowjetischen Besatzungstruppen entgegenstellt. Auch dieser Teil setzte erneut auf spektakuläre Action und schuf ein weiteres Kapitel in Rambos Geschichte als unermüdlicher Kämpfer.
Nach einer längeren Pause kehrte Stallone 2008 mit JOHN RAMBO (Teil 4) auf die Leinwand zurück. In diesem Film kämpft er in Burma gegen die brutale Militärdiktatur, um ein paar entführte Missionare zu retten. Dieser Teil der Reihe ist für seine extreme Brutalität bekannt und zeigt einen gealterten, aber nicht minder gefährlichen Rambo. Die Darstellung der Konflikte in Burma brachte einen ernsteren und realistischeren Ton in die Reihe zurück, der die rohe Gewalt des Krieges unverblümt zeigte.
Der jüngste Teil, RAMBO: LAST BLOOD (2019), zeigt den Protagonisten auf seiner Ranch in den USA, wo er sich scheinbar zur Ruhe gesetzt hat. Doch als das mexikanische Kartell seine Familie bedroht, muss Rambo erneut seine Kampfkünste einsetzen, um seine Heimat zu verteidigen. Dieser Film zeigt Rambo von einer noch verletzlicheren, aber gleichzeitig unerbittlichen Seite. Er ist älter, aber immer noch bereit, alles zu tun, um diejenigen zu schützen, die ihm wichtig sind.
Die RAMBO-Reihe hat es geschafft, über Jahrzehnte hinweg Zuschauer zu fesseln, was nicht nur an der Action liegt, sondern auch an der Charakterentwicklung von John Rambo. Er ist mehr als nur ein unaufhaltsamer Kämpfer – er ist ein Symbol für die psychischen Wunden, die Kriege hinterlassen, und für die Isolation, die viele Veteranen nach ihrer Rückkehr in die Heimat erfahren. Diese Themen verleihen den Filmen eine etwas mehr emotionale Tiefe, die sie von anderen Actionreihen abhebt.
Ein bemerkenswertes Detail ist, dass es den ersten RAMBO-Film möglicherweise nie gegeben hätte, wenn Stallone nicht auf eine Änderung des Finales bestanden hätte. Der ursprüngliche Tod des Charakters hätte das Ende der Figur bedeutet und somit auch das Ende der Filmreihe. Doch durch die Änderung konnte eine der ikonischsten Figuren der Filmgeschichte weiterleben und zu einem weltweiten Phänomen werden. Heute können wir uns an fünf RAMBO-Filmen erfreuen, die sowohl filmhistorisch als auch kommerziell ein großer Erfolg sind.
Die richtige Reihenfolge der Rambo-Filme
- RAMBO (1982)
Regie: Ted Kotcheff - RAMBO II: Der Auftrag (1985)
Regie: George P. Cosmatos - RAMBO III (1988)
Regie: Peter MacDonald - JOHN RAMBO (2008)
Regie: Sylvester Stallone - RAMBO: LAST BLOOD (2019)
Regie: Adrian Grunberg
Fleißige Fans der Reihe haben einmal die Tötungen (Body Counts, On-Screen Kills) in der Filmreihe gezählt:
- FIRST BLOOD: 1
- RAMBO: FIRST BLOOD PART II: 75
- RAMBO III: 115
- RAMBO IV: 254
- RAMBO: LAST BLOOD: 46
Somit gehen auf das Konto von Joh Rambo 552 Tote, wenn man die bestätigten 59 Eliminierungen aus seiner Militärakte hinzuzählt.
In Love rambo
Moin, hab‘ schon viel Interessantes & Wissenswertes bei Euch gefunden.
Also achtung… Ihr seid gebookmarked… ;o)