Im Jahre 1963 startete die legendäre BBC-Serie DOCTOR WHO. Mittlerweile gab es dafür einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde, für die am längsten laufende Science-Fiction-TV-Serie, Gratulation.
Tom Baker spielte darin von 1974 bis 1981 (Staffel 12-18) den Doktor, er ist bei den Fans bis heute der beliebteste Darsteller in dieser Rolle. Baker war auch der am längsten aktive Doktor, ganze sieben Jahre spielte und prägte er den Timelord wie kaum ein anderer. Sein besonderes Merkmal war der sehr lange und bunte Schal. Im Jahr 2013 hatte Baker einen Kurzauftritt in der 15. Episode der siebten Staffel der neuen Serie (Mit der alten Zählung wäre es Staffel 33) als „Der Kurator“ in DER TAG DES DOKTORS (THE DAY OF THE DOCTOR). Gleichzeitig ist diese Folge auch ein Jubiläumsspecial zum 50-jährigen Bestehen der Serie. Darin treffen alle bisherigen Doktoren zusammen, um ihren Erzfeind, die Daleks, zu zerstören.
Inhalt
Der Doktor und seine Begleiter Sarah Jane Smith (Elisabeth Sladen) und Harry Sullivan (Ian Marter) sind auf der Suche nach der Tardis, die sich im Zeitstrom verfangen hat. Dabei landen sie auf der Raumstation Nerva, in deren Nähe sich der Asteroid Voga befindet. Kurz nach dem Betreten der Station, müssen die Besucher feststellen, dass dort eine tödliche Seuche wütet, die schon unzählige Menschenleben gefordert hat. Als auch Sarah Jane von der Seuche befallen wird, entdeckt der Doktor die wahre Ursache der Krankheit: Die Cybermen. Sie befinden sich im Krieg mit den Voganern, die auf dem Asteroiden Voga leben und die Raumstation ist ein wichtiger Punkt in ihren teuflischen Plänen. Der Doktor kämpft um das Leben seiner kranken Begleiterin und gegen die gnadenlosen Cybermen wie auch um die Voganer, die ihren Feinden hoffnungslos unterlegen sind.
Auf der Suche nach der Tardis
Natürlich kann man die Serie nicht mit heutigen DOCTOR-WHO-Folgen vergleichen, vor allem was Kulissen, Effekte und auch Ausstattung betrifft. Aber dieser 70er-Flair hat seinen ganz eigenen Charme und hat mich auf Anhieb überzeugt. Besonders faszinierend finde ich, mit welch simplen Mitteln der Sender BBC die Serie inszeniert hat. Vor allem die Cybermen in ihren silbernen Gummianzügen oder die Masken der Voganer sind spektakulär billig. Ein klein wenig erinnert mich das an die klassischen STAR-TREK-Folgen mir Kirk (Shatner) und Spock (Nimoy) oder an die deutsche Kult-Serie RAUMPATROUILLE ORION, die beide 1966 an den Start gingen. Da gab es bei der einen oder anderen Folge auch sehr „auffällig“ simple Verkleidungen.
Wie bei den eben genannten Serien, kommt es auch bei DOCTOR WHO jedoch nicht im Geringsten auf die Optik an. Was hier zählt, ist die Qualität der Stories wie auch die teilweise sehr skurrilen Charaktere. Genau die überzeugen in DIE RACHE DER CYBERMEN voll und ganz, vor allem Tom Baker, als ein etwas schrulliger und sehr exzentrischer Zeitreisender, macht einen Klasse Job. Dieser Doktor hat sich innerhalb weniger Minuten einen Platz in meinem Herzen erobert. Auch wenn „mein Doktor“ Matt Smith ist, muss ich Baker für diese faszinierende Darstellung des legendären Timelords loben.
Ich hoffe, es kommen noch weitere Veröffentlichungen aus jener Zeit. Diese erste Staffel mit Baker (Staffel 12) in der Hauptrolle stellt auch einen Umbruch innerhalb der Serie dar. Weg von alten verstaubten Strukturen und Inhalten, hin zu neuen, gefährlichen wie auch teilweise gruseligen Abenteuern. Auch der Doktor veränderte sich, seine spöttischen Kommentare im Angesicht der schlimmsten Gegner, seine wohlüberlegte Art der Planung, all das brachte Baker in die Serie ein und die Fans waren begeistert. Eine Mischung aus Vergangenem und Neuem läutet wohlüberlegt den längst überfälligen Wandel ein. Für den Umbruch der Serie war vor allem Produzent Philip Hinchcliffe verantwortlich, der ab 1974 das Ruder übernahm und der Serie neuen Schwung gab. Dank ihm, eine sehr gelungene Staffel.
Das Release von Pandastorm
DIE RACHE DER CYBERMEN ist als Vierteiler konzipiert und ausgestrahlt worden, jede Folge ist ca. 23 Minuten lang und liegt auch so auf der Disc vor. Zum einen sind die Teile in einer sehr schön gewordenen, restaurierten Fassung vorhanden. Zusätzlich hat Pandastorm die einzelnen Folgen auch mit neuen Effekten auf die Scheibe gepresst. Lasst euch überraschen. Auf jeden Fall eine gute Idee, wie ich finde. Der Ton wurde in zwei klaren und gut verständlichen Formaten eingefügt. Einmal in Dolby Digital 2.0 und in PCM Stereo, beides jeweils für Deutsch und Englisch. Die Extras sind reichlich, nicht nur auf der Blu-ray sondern auch auf der Extra-DVD und lassen das Herz eines jeden Whovians (Bezeichnung eines Dr.-Who-Fans) höher schlagen.
Zahlreiche Dokumentationen, Interviews und Audiokommentare erwarten euch. Pandastorm hat hier eine feine Mischung zusammengestellt. Zusätzlich gibt es noch ein kleines Booklet und einen Episodenguide. Bei der Erstauslieferung der Blu-ray-Version wurde die Bonus-DVD samt der dazu passenden Verpackung vergessen. Wer so eine Ausgabe erwischt hat, kann sich kostenlos über den Pandastorm Kundenservice die Verpackung samt der fehlenden Disc zusenden lassen. Relativ schnell hatte ich mein Ersatzexemplar im Briefkasten, vielen Dank dafür.
Alles in allem ein Blick zurück in die 70er Jahre, der unheimlich Spaß macht. Gerne mehr davon.
Ohne Kaffee geht hier gar nix / Liebt den Phantastischen Film in Wort und Bild / Vor allem alles was vor 2000 entstanden ist / Lieber ein neues Regal mit Filmen als einen Schrank mit Klamotten