Pünktlich zum 40-jährigen Bestehen von William Friedkins berühmt-berüchtigtem CRUISING (1980) mit Al Pacino erscheint weltweit erstmalig ein Buch – umfassend und analytisch über diesen einen Film. Der italienische Filmhistoriker Eugenio Ercolani und der deutsche Filmwissenschaftler Prof. Dr. Marcus Stiglegger bündeln in ihrem Beitrag für die renommierte Reihe Devil’s Advocates (englische Sprache) auf faszinierende Weise Hintergrundwissen und analytisches Knowhow zu einem Standardwerk über einen bisher sträflich vernachlässigten Film.
It’s a Killer – CRUISING, Film-Phänomen
CRUISING ist kein einfacher Film, dafür umso faszinierender. CRUISING ist düster, beängstigend und voller (sexualisierter) Gewalt. Der junge Polizist Steve Burns (Al Pacino) wird als Undercover-Agent auf einen vermeintlichen Serienkiller in der schwulen S&M-Szene New Yorks, dem damals pulsierenden „Meatpacking District“, angesetzt. Im Laufe der Ermittlungen entfremdet er sich merklich von seinem gewohnten Lebensumfeld und taucht immer tiefer ein in eine nächtliche Subkultur, die ihre ganz eigenen Codes besitzt und eine eigene Sprache spricht. Hier wird er zunehmend von der immanenten Bedrohung durch einen (oder mehrere?) Killer bis in seine tiefsten Träume verfolgt. Typisch für Regisseur Friedkin, der seine Figuren wiederholt „on the edge“ agieren und in lebensgefährlichen Situationen wiederfinden lässt, setzt CRUISING seinen Protagonisten und uns Zuschauende hochgradig intensiven Spannungen aus. Der Film bildet einen konsequenten Höhe- und Endpunkt, sowohl im Schaffen Friedkins als auch seines Stars Al Pacino, wobei akribisches Großstadtporträt, atmosphärisches Bild- und Tondesign sowie Method Acting zusammen einen intensiven und späten Beitrag des New Hollywood bilden.
CRUISING war, da er – gleichwohl künstlerisch erhaben – Sex und Gewalt schonungslos zu einem niemals eindeutigen Ganzen verwebt, anfällig für Kritik vielfältiger Art. Der ursprünglichen Schnittfassung des Regisseurs, die ausführlich authentische Hardcore-Szenen beinhaltet hätte, fielen ganze 40 Minuten im Schneideraum zum Opfer, um zuletzt das von der Produktion geforderte R-Rating zu erreichen. Bei Veröffentlichung gab es nicht nur Ablehnung von Seiten des Publikums, das anno 1980 der harten und direkten Sprache des New Hollywood größtenteils entwöhnt schien (seichteres Popcornkino dominierte bereits den Markt), sondern es kam überraschenderweise auch zu heftigen Protesten der US-amerikanischen Gay-Community, die ihre Clubkultur als teuflisch verzerrt interpretiert sah und gegen Friedkins Film auf die Straßen ging. Konnte zu Beginn des New Hollywood etwa John Schlesingers ASPHALT-COWBOY (MIDNIGHT COWBOY, 1969) trotz der damals kritischen Themen Homosexualität und männliche Prostitution und dem damit einhergehenden X-Rating mehrere Oscars gewinnen, schien im Nachklang jener Ära die Luft entwichen für düster-anspruchsvolles Kino dieser Art. Als Mainstreamfilm konzipiert, war CRUISING der zweite herbe Flop für Friedkin nach SORCERER (1977) – und bedeutete, ähnlich wie für Michael Cimino nach seinem HEAVEN’S GATE (1980), fast das Karriereende.
Dass CRUISING nicht nur aufgrund seiner spannenden Entstehungs- bzw. Hintergrundgeschichte, sondern v. a. durch seine besondere filmische Sprache als Gesamtkunstwerk bis heute besteht, beweist nach wie vor das internationale Interesse an diesem Werk. Da es im Folgenden um die Rezension einer intensiv erarbeiteten filmwissenschaftlichen Publikation geht, empfehlen wir an dieser Stelle zunächst ein, zwei Besprechungen zum Film selbst und natürlich dessen (erneute) Sichtung, wer ihn noch nicht kennen sollte bzw. auffrischen möchte. Hier eine knapp zehnminütige Hinführung/Audiobesprechung von mir beim Podcast-Kanal Deep Red Radio und hier ein ausführlicher Deep-Dive-Talk bei Projektionen – Kinogespräche, bei dem auch Co-Autor Marcus Stiglegger involviert ist. 2019 erschienen zuletzt der vollständige Soundtrack auf 3LP und der Film selbst neu restauriert auf Blu-ray (Arrow Video) sowie nun Ende 2020, noch pünktlich zum 40-jährigen Jubiläum des Thrillers, diese entscheidende Buchpublikation. In dieser nehmen die Autoren den Film und seine kulturelle Bedeutung akribisch unter die Lupe und machen ihn auch für eine neue Generation von Cinephilen zugänglich: sachlich, ansprechend und spannend – eine in dieser Form etliche Jahre vermisste Betrachtung von Friedkins Kultfilm, die das Kunstwerk als solches in den Vordergrund stellt und dessen schwierige Geschichte zielführend aufarbeitet.
Into Darkness – die Welt von CRUISING
In der Reihe Devil’s Advocates, die mit diesem Beitrag nun gar erstmals von der renommierten Liverpool University Press (Auteur Publishing) verlegt wird, widmen sich ein bis zwei Autor*innen gänzlich einem einzigen Film – vornehmlich aus dem Bereich Horror, was im Fall von CRUISING noch interessant wird. Berühmte und gelungene Titel waren bisher u. a. die Beiträge zu DON’T LOOK NOW (Jessica Gildersleeve), SUSPIRIA (Alexandra Heller-Nicholas), THE THING (Jez Conolly), TWIN PEAKS: FIRE WALK WITH ME (Lindsey Hallam) und THE DESCENT (James Marriot). Ihnen allen ist eine umfassende Aufarbeitung zahlreicher Aspekte eines filmischen Gesamtkunstwerks eigen, die in exakten Beobachtungen, dabei in zugänglicher Sprache, vermittelt werden. Kurz formuliert, könnte man die Reihe als Genre-Variante der „BFI Classics“-Buchpublikationen beschreiben – stets mit filmwissenschaftlich fundierter Herangehensweise, aber niemals verklausuliert, sondern ansprechend, kompakt und daher auch von internationalem Renommee.
Eugenio Ercolani und Marcus Stiglegger agieren bei dem von ihnen gewählten Thema CRUISING als zwei Hälften ein und desselben Gehirns. Nach einem kompakten Intro führen sie uns in je einem Kapitel zur Hintergrund- bzw. Entstehungsgeschichte in die sozio- und filmkulturelle Welt von CRUISING ein. In „Meatpacking District: Light and Darkness Among the Ruins“ setzt Ercolani (E.E.) auf gut sieben Seiten die Eckpfeiler für ein Verständnis für den Film: die Ära des New Hollywood, aus der sein Regisseur entstammt, das reale Umfeld, in dem CRUISING gedreht wurde und eine grundlegende Kontextualisierung, filmhistorisch und -wirtschaftlich. Marcus Stiglegger (M.S.) geht daraufhin in „Reality and Fiction: The Birth of Cruising“ auf die durchaus komplexe und faszinierende Entwicklungs- und Produktionsgeschichte des Films ein und schafft es, eine Linie zu ziehen zwischen eher losen publizistischen Vorlagen wie dem von Friedkin zunächst abgelehnten Roman von Gerald Walker und stärker funkelnden, realen Vorbildern wie dem Undercover-Cop Randy Jurgensen, der schließlich eng mit Friedkin und Pacino zusammenarbeitete und auch im Film in einer Nebenrolle als Polizist zu sehen ist. Um ein homogenes Ganzes zu schaffen, dessen Einzelkapitel dennoch verschiedene Facetten aufzufächern vermögen, haben sich die Autoren die insgesamt gut 90 und relativ kleingedruckten Seiten sehr fair, also ziemlich genau halb-halb, aufgeteilt. Jeder von ihnen trägt etwa die gleiche Zeichenanzahl für das Buch bei, Ercolani (E.E.) vier Kapitel zu im Schnitt je elf Seiten und Stiglegger (M.S.) sechs etwas kürzere Kapitel zu je vier bis zehn Seiten; ihre Beiträge könnte man autorenspezifisch und thematisch homogen in drei Blöcke sortieren, aber im Inhaltsverzeichnis wird bewusst darauf verzichtet und jedes Kapitel als gleichwertige Etappe einer gemeinsamen Reise verstanden (hier auch noch ohne jeweilige Autorennennung). So beschäftigt sich Ercolani in der Mitte des Buches ausführlich mit den Figuren bzw. den Personen, die vor, hinter und abseits der Kamera die Welt von CRUISING geprägt haben. Stigleggers Beiträge sind dezent vielfältiger und geleiten uns in einer ersten Klammer ästhetisch sowie im Kontext von Friedkins Werk („Infernal Trilogy“: CRUISING, TO LIVE AND DIE IN L.A. und JADE) tiefer in das filmische Universum von CRUISING, worauf in einer zweiten, etwas größeren Klammer der Titelfilm umfassend – und auch neu – analysiert und abschließend kontextualisiert wird.
Blood and Black Lace – CRUISING im Genrediskurs
Im Sinne des genuinen Gesamtkonzepts des Buches sind sämtliche der zehn Kapitel gleichwertig lesenswert und erweitern – untermauert durch die stark profunde Herangehensweise an jedes Thema – durchgängig das filmische Verständnis der Lesenden. Dennoch sollen an dieser Stelle vier Kapitel (drei übergeordnete Themen) genauer beschrieben und dadurch vermittelt werden, wie diese eine hohe Relevanz des Bandes im filmwissenschaftlichen Diskurs rechtfertigen. Das erste Highlight ist Stigleggers Kapitel über die Ton- und Bildgestaltung von CRUISING, wobei das Sounddesign, erkennbar schon am Titel des Kapitels, etwas größere Aufmerksamkeit erhält. Dies ist durchaus nachvollziehbar. Mich persönlich beeindruckte auf der Blu-ray-Premiere des Films im letzten Jahr weniger das Bild – das, typisch für Friedkin, einmal mehr hinsichtlich der Farbgebung modifiziert wurde – als vielmehr die restaurierte Originaltonspur, die einen den Film völlig neu hören lässt, wenn man zuvor die VHS oder DVD hatte. Auch die limitierte Vinyl-Fassung (Waxwork Records, 3 LP) des kompletten Soundtracks eröffnete hier das immense Klangspektrum des Films. In seinem ausführlichsten Kapitel „Into the Labyrinth: The Immersive Soundscapes and Eerie Voices of Cruising“ geht Stiglegger auf ebendiese besonderen Geräusch- und Klangkulissen des Films ein und analysiert szenengenau die Verwendung von Ton und Musik in Verbindung mit den dazugehörigen Bildern. So erfahren wir sehr viel über die Bedeutung der auditiven Sprache, die neben Punk- und Rocksongs (u. a. Willy De Villes „It’s so easy“, der gezielt in Szenen des Films „hineinbricht“) auch elektronisch manipulierten Score – z. B. verzerrte und überlagerte Stimmen, vermengt mit diversen Geräuschen von klingendem Metall oder knarzendem Leder – in den Vordergrund stellt und Songs immer wieder auslässt, um eine vielschichtige und auch unheilvolle Atmosphäre zu schaffen. Diese für CRUISING so typischen „Eerie Voices“ sind dann auch des Autors akustisches Schlüsselmotiv, um das Werk später im Kontext des Horrorfilms weiterführend zu analysieren, und können dabei auch auf die mehreren möglichen Identitäten des/der Killer/s bzw. auf die Identitätsverschiebung zahlreicher Figuren des Films bezogen werden. Der Begriff „Doppelgänger“ bzw. „dark double“, der so stellvertretend für CRUISING ist, tritt wiederholt in diesem und einem anderen Kapitel des Buches aus dem Schatten.
Dass Pacinos Charakter Steve Burns sich – ähnlich wie der Schauspieler selbst – im Kontext einer methodischen Herangehensweise in eine zuvor unbekannte (Sub-)Kultur einleben bzw. an diese anpassen muss, wird im Buch mehrfach aufgegriffen. Ercolanis Kapitel um den Mimen Pacino beleuchtet gekonnt und informationsreich dessen Arbeitsweise des Method Acting und setzt auch dessen umliegenden Filme, etwa die Zusammenarbeit mit Jerry Schatzberg oder Sidney Lumet (SERPICO) in den Kontext. Doch begeistern des Autors vorherige Kapitel „The Faces of CRUISING“ und v. a. „Hypermasculine Universe“ stärker hinsichtlich der spezifischen Qualität des Films, an dem Pacino auch nur ein Teil war und beinahe Richard Gere die Hauptrolle übernommen hätte (Friedkins engere Wahl, so der Autor). In den beiden Kapiteln über (männliche) Figurenbilder wird detailliert anhand von Körper- und Kleider-Codes der personelle Kosmos des Films analysiert, und wie das spezifische Verhalten und Gebaren der Figuren die gesamte Stimmung des Films prägen. „It’s a Man’s World“ in CRUISING – zwischen Dominanz und Unterwerfung, zwischen Identitätsverschiebungen und Isolation. Wir erinnern uns: es gibt lediglich eine, gleichwohl wichtige Frauenfigur in CRUISING. Karen Allen spielt Nancy, die Freundin von Steve Burns, die in nur wenigen Filmminuten als Reflexionsfläche für ihren Gegenüber funktioniert, der sich sonst ausschließlich und immer stärker in einem vor Testosteron berstenden Umfeld bewegt. Ercolani stellt bereits zu Beginn des Buches fest: CRUISING fordert das eigene Körperverständnis gerade von heterosexuellen Männern heraus. Traditionelle Geschlechterbilder bzw. Rollen(verteilungen) haben keinen Platz im Kosmos des Films. Stattdessen überhöht er vor dem Hintergrund einer extremen Subkultur den Körperdiskurs im Kino und konfrontiert die Zuschauenden mit „hypermaskulinen“ Bildern, die wiederholt Sex und Gewalt in Zusammenhang bringen, nicht zuletzt anhand der zu völliger Autorität und Aggressivität stilisierten (Polizei-)Outfits sowie zahlreichen muskulösen und phallischen Formen, die in einzelnen Szenen, wenngleich der Film ja gekürzt werden musste, immer auch echten Sex bzw. explizite grafische Gewalt visualisieren. Männliche Verhaltensmuster werden in CRUISING in einem Körperkino der unvergesslichen Art reflektiert. In diesen beiden Kapiteln wird die volle sexuelle Bedeutung und Kraft des Films für die Lesenden zugänglich gemacht. Apropos Bilder: auch wenn die Bebilderung in Schwarzweiß auskommen muss, ist sie bereichernd und stets nah am Textinhalt; insgesamt 30 sorgfältig ausgesuchte Grafiken, zumeist Screenshots, werden hier zielführend präsentiert.
Stigleggers kompakter Beitrag „The Wandering Demon“, in dem er den Film – sinngemäß im Rahmen der Buchreihe – als Hybrid aus Cop-Thriller und Horrorfilm einordnet, fungiert gewissermaßen als Prolog zu seinem direkt anschließenden Kapitel „Black Leathers Gloves: CRUISING as a Global Giallo“. So können die beiden Kapitel, wenngleich autark, auch als thematische Einheit gesehen werden. Den Begriff „Global Giallo“ etablierte Stiglegger im deutschen Filmdiskurs vor zwei Jahren mit einem Kapitel seiner Monografie „Grenzüberschreitungen“, worin er Brian De Palmas DRESSED TO KILL ebenfalls als Global Giallo anhand von acht stilistischen Punkten untersuchte (der interessanterweise genau wie CRUISING im Jahr 1980 veröffentlicht wurde). Es ist faszinierend zu entdecken, wie auch CRUISING geradezu durchzogen ist von Stilismen des Giallo, dessen Prototyp der italienische Regisseur Mario Bava bekanntlich 1963 mit LA RAGAZZA CHE SAPEVA TROPPO lieferte. Für Stiglegger, der sich im Laufe seiner Karriere ausführlich mit dem Genrekino, u. a. dem Œuvre Dario Argentos oder dem Terrorfilm, beschäftigt hat, sind diese beiden Kapitel eine Paradedisziplin – und für die Lesenden eine wahre Bereicherung, diese Aspekte hier weiterführend kontextualisiert vorzufinden.
Dies waren lediglich drei, vier weiterführend betrachtete Kapitel, doch das Buch bietet in seiner Gesamtheit so viel: von den mythischen und unkonventionellen Narrativen bei Friedkin, über den umfangreichen Diskurs im Kontext nicht nur des Horrorfilms, sondern auch des Polizeifilms, des Kinos des New Hollywood und auch spezieller Vertreter bzw. Vorreiter des Queer Cinema, bis hin zu Friedkins Regie- und Produktionsprozessen in den 1970ern und noch über CRUISING hinaus. Wenn aufgrund der Vorgabe der Publikationsreihe (Seitenzahl) auch nicht für jeden Teil-Aspekt ein eigenes Kapitel aufgefächert werden konnte, so ist hier ziemlich alles abgedeckt: die umfangreiche Motivik und Symbolik von CRUISING und auch von Friedkins übrigem Werk; die spannenden realen Hintergründe mitsamt vielfältigen Problemen und Kontroversen; und nicht zuletzt die filmhistorische und medienkulturelle Bedeutung des Werks, von Zensur, über die vom Regisseur wiederholt alternierten Fassungen bis hin zum Einfluss des Films, was im finalen Kapitel („The Cult Film: Cruising’s Heritage and Legacy“) mehr als deutlich wird – oder hättet Ihr z. B. gewusst, dass seit einigen Jahren sogar ein Fake-Werbevideo für ein Kinderspiel von CRUISING einschließlich Handkerchief Code-Praktik existiert (Beweisbild im Buch)? Einzig ein Vergleich zwischen CRUISING und KILLER JOE (2011), Friedkins noch jungem Bastard, der Vieles aus dem früheren Film übernimmt, hätte mich persönlich noch gefreut. Eine kompakte Bibliografie schließt das Buch ab.
So werden die Relevanz und die enormen Qualitäten von CRUISING dank dieser bemerkenswerten Publikation ganz wunderbar deutlich. Die Texte der beiden Autoren schaffen es, uns Lesende tief in die spezifische filmische und subkulturelle Welt von CRUISING zu entführen. Das gelingt Ihnen dank ausführlicher – gefühlt jahrelanger – Recherche des Themas, mittels exakter Beobachtungen aber auch zugänglicher Sprache, die das Wissen auf akademischem Niveau durchweg in sich trägt, aber nie selbstzweckhaft-verwirrend nach außen trägt. Hier wird höchst fundiert ein komplexer Film und dessen vielfältige Aspekte verständlich und faszinierend für die interessierte Öffentlichkeit präsentiert.
Fazit
Mit Devil’s Advocates: CRUISING liegt eine viel zu lang ersehnte filmanalytische Arbeit über eines der spannendsten Werke der Kinogeschichte vor. Auf knapp 100 Seiten und komplett in englischer Sprache erhält William Friedkins kontroverser und ästhetisch reichhaltiger Film endlich den wissenschaftlich-literarischen Rahmen, der ihm gebührt. Der Inhalt der wohl strukturierten Kapitel zeichnet sich bei gleichbleibend hohem Niveau durch klare, eingängige Sprache aus und beleuchtet wirklich alles über CRUISING, was in diesem Format möglich ist. Darin liegt vielleicht das einzige „Problem“ der Publikation: sie dürfte ruhig noch länger und dicker sein. Ein faszinierendes Porträt eines ebenso faszinierenden Films. Auf internationaler Ebene unter den Top-Filmbüchern des Jahres – absolute Empfehlung!
- Titel: CRUISING (Devils Advocates)
- Autoren: Eugenio Ercolani & Marcus Stiglegger
- Englisch
- 97 Seiten
- Bei Amazon bestellen (Amazon-Affiliate-Link)
Liebt Filme und die Bücher dazu / Liest, erzählt und schreibt gern / Schaltet oft sein Handy aus, nicht nur im Kino / Träumt vom neuen Wohnzimmer / Und davon, mal am Meer zu wohnen