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Deadly Games - Stille Nacht Tödliche Nacht

Deadly Games (1989) – Filmkritik

„Weihnachten mal anders“

Es gibt jede Menge an guten Horror-Filmen, die das Thema Weihnachten behandeln. Spontan fällt mir z. B. RARE EXPORTS, DEAD END, A CHRISTMAS HORROR STORY oder BLACK CHRISTMAS ein. Auch was Komödien angeht, besteht in dieser Hinsicht kein Mangel. Aber ehrlich gesagt, KEVIN – ALLEIN ZU HAUS fand ich schon immer todlangweilig, ich kann dem Film einfach nichts abgewinnen. Der hier vorliegende DEADLY GAMES schlägt in die gleiche Kerbe wie KEVIN, daher hatte ich vor Sichtung des Filmes so meine Bedenken. Trotzdem wollte ich ihn mir ansehen, vor allem auch, weil er von einigen als Kultfilm bezeichnet wird. Und das soll bekanntlich was heißen.

Deadly Games - Stille Nacht Tödliche Nacht
Thomas in seiner Kommando-Zentrale // © Camera Obscura

Inhalt

Der neunjährige Thomas (Alain Lalanne) lebt mit seiner Mutter Julie (Brigitte Fossey) und dem Opa (Louis Ducreux) allein in einem märchenhaften, riesigen Schloss. Da Thomas unbedingt den Weihnachtsmann sehen will, hat er das labyrinthische Innere des Gebäudes mit einer komplexen (für damalige Zeiten!) Überwachungsanlage ausgestattet. Als der Gesuchte (Patrick Floersheim) zum Fest der Liebe dann auch wirklich erscheint, entpuppt er sich als psychopathischer Killer. Zur Begrüßung erledigt er erst einmal Thomas‘ Hund vor dessen Augen. Nun sollen die restlichen Bewohner der Villa folgen, jedoch hat der Killer die Rechnung ohne den jungen Thomas gemacht. Der bewaffnet sich mit allerlei Spielzeug und stellt sich ihm zu einem erbarmungslosen Kampf entgegen.

Deadly Games - Stille Nacht Tödliche Nacht
Der blutige Weihnachtsmann (Patrick Floersheim) // © Camera Obscura

Thomas oder Kevin? Weder noch …

Die erste halbe Stunde zieht sich wie Gummi und die Gags zünden nicht so recht. Als der Weihnachtsmann endlich die Villa erreicht, kommt kurzzeitig etwas Spannung auf. Nach ein paar Minuten flacht das Ganze jedoch schnell wieder ab, weil der Film es einfach nicht schafft, eine vernünftige Spannungskurve zu erzeugen und diese dann auch zu halten. Dazu kommt, das Regisseur Manzor wohl nicht so recht wusste, was er mit seinen ganzen Stereotypen-Charakteren anfangen sollte. Nichts von dem was da passiert, ist überraschend oder gar lustig. Was aber so richtig nervt, ist der verwöhnte Rotzlöffel von Junge namens Thomas höchst selbst. Er kann alles, er weiß alles und sieht sich selbst als wichtigste Person im Universum. Seine Verwandlung in John Matrix (PHANTOM KOMMANDO) ist genau so ein Käse. Der Killer jedoch, eine Mischung aus geistig zurückgebliebenem Kind und Psychopathen, wird überzeugend von Patrick Floersheim dargestellt. Für mich leider das einzige, echte Highlight des Filmes. Ein Lob geht auch an Kameramann Michel Gaffier, der hat hier eine sehr feine visuelle Arbeit abgeliefert. Mit ungewöhnlichen Perspektiven und einer dunklen, unheimlichen Ausleuchtung schafft er eine schaurig, schöne Stimmung am Set.

Deadly Games - Stille Nacht Tödliche Nacht
Thomas eifert seinem Helden nach // © Camera Obscura

Fazit

Deadly Games - Stille Nacht Tödliche Nacht
Cover des Digipak und der Blu-ray © Camera Obscura

Wer sich beim ollen KEVIN gut unterhalten fühlte, der wird auch mit seinem Spezi Thomas nichts falsch machen. Der Rest, so wie meiner einer, schaut sich lieber John McClane und John Matrix im Doppelpack an, allerdings ohne die beiden Nervensägen! Die 3-Disc Edition im Digipak von Camera Obscura ist schick gemacht. Eine Blu-ray, eine DVD und eine Bonus Disc mit verschiedenen Extras, wie einem Featurette, dem Kurzfilm SYNAPSES, Fotogalerie, Storyboard und einem Musikvideo mit Bonnie Tyler, ist enthalten. Das Bild ist hervorragend überarbeitet, satte Farben und schöne Hell-Dunkel-Kontraste. Der Ton ist ganz OK, kommt aber nur im LPCM 2.0 Format. Als besonders gelungen bei der Edition finde ich die handgemalten Cover auf den Scheiben und dem Inlay, gerne mehr davon!

Filmmeinungen gehen ja auch mal getrennte Wege, aber beim Release von Camera Obscura sind wir uns einig: Ausgezeichnete Arbeit.
Hier ein Outboxing-Video von Christian auf seinem You-Tube-Kanal:

TitelDeadly Games - Stille Nacht/Tödliche Nacht (1989)
OT: 36.15 code Pére Noel
RegisseurRené Manzor
PosterDeadly Games - Stille Nacht Tödliche Nacht
Release3-Disc Digipak von camera obscura
bei ofdb kaufen
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Trailer
SchauspielerBrigitte Fossey (Julie)
Louis Ducreux (Papy)
Patrick Floersheim (Le Pére Noel / Santa Claus)
Alain Lalanne (Thomas)
Francois-Eric Gendron (Roland)
DrehbuchRené Manzor
KameraMichel Gaffier
SchnittChristine Pansu
MusikJean-Félix Lalanne
Filmlänge91 min
AltersfreigabeAb 16 Jahren freigegeben

 

2 Gedanken zu „Deadly Games (1989) – Filmkritik“

  1. Ja da sagst du was, hab den Film als Kind gesehen und fand ihn ganz ´´cool´´ hab mir diesen jetzt aus nostlagie Gründen gekauft und zwar die oben erwähnte Version, die auch ihr Geld wert ist. Hatte ihn viel besser in Erinnerung. Damals galt er bei mir als Horror Kevin allein zu Haus und jetzt nicht mal mehr ansprechend. Das Highlight ist in der Tat Patrick Floersheim, der allen die Schau stiehlt. Was mich auch nervt ist die Tatsache das damals ohne Grund die Anreden nie geändert wurden. Toll der Film kommt aus Frankreich, hat keinerlei Bedeutung fürs Geschehen, da brauch ich kein Maman.

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