Wie auch schon bei INSEL DES SCHRECKENS (ISLAND OF TERROR, 1966) hat man auch bei BRENNENDER TOD sofort das Gefühl einen Film der britischen Hammer-Studios vor sich zu haben. Doch auch hier haben die relativ unbekannten „Planet Film Productions“ ihre Finger im Spiel. In dieser Produktion hat sich das kleine Studio neben Regisseur Terence Fisher und dem Darsteller Peter Cushing auch noch die Dienste der Dracula-Legende Christopher Lee gesichert.
Inhalt
England befindet sich im Winter bis auf die Kanalinsel Fara, denn dort herrscht eine brütende Hitze, die sich niemand erklären kann. Schriftsteller Jeff Callum (Patrick Allen) und seine Frau Frankie (Sarah Lawson) betreiben dort die Schenke „Zum Schwan“. Eines Tages kommt die attraktive Angela (Jane Merrow) auf die Insel und behauptet, die neue Sekretärin von Jeff Callum zu sein. Doch Frankie schöpft sogleich Verdacht das viel mehr dahintersteckt. Einziger Gast im „Schwan“ ist der eigenbrötlerische Professor Godfrey Hanson (Christopher Lee), von dem niemand genau weiß, was er eigentlich auf der Insel treibt. Als die Hitze immer weiter ansteigt, kommt es zu ersten Opfern unter den Einheimischen, die aber nicht an den Temperaturen sterben. Callum und der Insel-Arzt Dr. Vernon Stone (Peter Cushing) versuchen Licht ins Dunkel der mysteriösen Todesfälle zu bringen. Erst als Professor Hanson sein Schweigen bricht kommen Sie der Lösung der unerklärlichen Hitze sowie der Todesfälle etwas näher. Doch die Zeit drängt, denn die Temperatur nimmt immer gefährlichere Ausmaße für die letzten verbliebenen Menschen auf der Insel an.
Heiße Aliens
Wie schon bei INSEL DES SCHRECKENS ist ganz deutlich die Unerfahrenheit des kleinen Studios mit phantastischen Filmen zu spüren, ebenso das geringe Budget des ganzen Projektes. Aber BRENNENDER TOD ist eindeutig spannender und auch schneller inszeniert, als der ein Jahr früher produzierte Streifen mit den Spaghetti-Monstern. Es kommt zu keinen unnötigen Längen, die Sets sind liebevoll in Szene gesetzt und überzeugen den Genre-Fan. Die aufgesetzte Ehekrise zwischen Jeff Callum, seiner Frau Frankie und „der Bitch“ Angela wirkt jedoch in einigen Momenten etwas schräg.
Nicht fehlen darf der typische pseudowissenschaftliche Science-Fiction-Quark, der in dieser Zeit die meisten Filme des Genres begleitete. Die Darsteller machen durchweg einen guten Job, allen voran Christopher Lee in einer ungewohnten Rolle und sein Freund Peter Cushing, der hier etwas weniger Screentime bekommen hat als gewohnt. Neben den beiden ist der ebenfalls sehr bekannte Patrick Allen mit von der Partie, der in vielen großen Filmen mitspielte, wie z. B. DIE SEEWÖLFE KOMMEN (THE SEA WOLVES, 1980) oder BEI ANRUF MORD (DIAL M FOR MURDER, 1954). Er hatte auch diverse Auftritte bei den Hammer-Studios, unter anderem in den Filmen DIE BANDE DES CAPTAIN CLEGG (CAPTAIN CLEGG, 1962) oder DIE BRAUT DES TEUFELS (THE DEVIL RIDES OUT, 1968). Jane Merrow hingegen, die hauptsächlich in TV-Serien auftrat, hatte nur eine kleine Rolle in einem Hammer-Film und zwar DAS RÄTSEL DER UNHEIMLICHEN MASKE (THE PHANTOM OF THE OPERA, 1962).
Fazit
Alles in allem ist BRENNENDER TOD der bessere Film der beiden hier vorgestellten Filme aus dem Hause „Planet Film Productions“. Vor allem die Stars Christopher Lee und Peter Cushing überzeugen hier. In BRENNENDER TOD ist viel deutlicher die Handschrift von Terence Fisher zu erkennen und das wirkt sich auch positiv auf den Filmspaß aus. Leider sind die Effekte, also die Aliens, wieder einmal weniger gelungen. Nach Spaghetti mit grüner Soße gibt es dieses Mal ein leuchtendes, blubberndes Spiegelei. Wer über die kleineren Mängel hinwegsehen kann, bekommt eine unterhaltsame Trash-Perle geboten.
Leider bekamen wir von Koch Films nur eine Pressescheibe im DVD-Format. Wir können nichts über das Mediabook, das beiliegenden Booklet oder die Qualität der Blu-ray sagen. Bild und Ton auf der DVD waren schon weit über dem Durchschnitt und lassen auf eine würdige Umsetzung auf Blu-ray hoffen.
Ohne Kaffee geht hier gar nix / Liebt den Phantastischen Film in Wort und Bild / Vor allem alles was vor 2000 entstanden ist / Lieber ein neues Regal mit Filmen als einen Schrank mit Klamotten
Pssst: Ihr schreibt „Kanalinsel“, weil das der Pressetext von Koch behauptet (und auch auf dem Backcover des Mediabooks zu finden ist). Schaut doch mal, wo die britische Insel Fara tatsächlich liegt …
Hallo, also ganz ehrlich, ich dachte, dass die britische Insel Fara eine Fiktion ist, wie in so vielen anderen Phantastischen Filmen auch.
Aber Danke für deinen Hinweis, dass ist sehr interessant.