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Charles Bronson – Portrait

„Der stille Genre-Schauspieler“

Charles Bronson ist am 3. November 1921 in Ehrenfeld, Pennsylvania mit dem Namen Charles Dennis Buchinsky geboren und am 30. August 2003 in Los Angeles gestorben.

Privatleben

Als elftes von insgesamt 15 Kindern ist Charles Bronson 1921 zur Welt gekommen. Seine Mutter Mary Valinsky und sein Vater Walter Buchinsky bildeten eine litauische, römisch-katholische Einwandererfamilie.

Charles war der Einzige in der Familie, der einen Highschool-Abschluss absolvierte und sprach Russisch, Litauisch, Griechisch und Englisch. Der Vater, von Beruf Bergarbeiter, starb bereits als Charles zehn Jahre alt war. Somit waren die Söhne bereits gezwungen in jungen Jahren in einem Kohlebergwerk zu arbeiten. Im Zweiten Weltkrieg war Bronson Bordschütze eines B-29-Bombers und wurde sogar mit dem Purple Heart ausgezeichnet. Nach der Rückkehr in die Heimat, arbeitete er als Boxer und studierte nebenbei Kunst in Philadelphia. Später, als Bronson bereits ein Filmstar war, stellte er erfolgreich seine Gemälde unter seinem Geburtsnamen Buchinsky aus.

Charles Bronson in YOU’RE IN THE NAVY NOW (1951)

Nach der Arbeit als Bühnentechniker und kleinen Auftritten am Theater, bekam Bronson seine erste kleine Hollywood-Rolle im Jahr 1951 dank des Regisseurs Henry Hathaway (DER MARSHAL, DAS WAR DER WILDE WESTEN) im Film YOU’RE IN THE NAVY NOW.

Aus zwei Ehen, mit Harriet Tendler und Jill Ireland, zog Bronson insgesamt sieben Kinder auf und lebte mit Jill, bis zu ihrem Tod, abwechselnd auf seiner Farm in Vermont oder seinem Anwesen in Bel Air. 1998 heirate Bronson ein drittes Mal und zwar die 40 Jahre jüngere Fernsehproduzentin Kim Weeks. Nachdem er Ende der 90er an Alzheimer erkrankte, zog er sich aus dem Filmgeschäft zurück. Mit 81 starb Charles Bronson an den Folgen einer Lungenentzündung.

Charles Bronson and Violet Rensing in WENN DIE HÖLLE LOSBRICHT (1958)

Karriere

In den 50er Jahren trat Charles Bronson, zu dieser Zeit noch mit seinem Geburtsnamen Buchinsky unterwegs, in mehreren Filmen in kleinen Nebenrollen auf. Unter anderem in DAS KABINETT DES PROFESSOR BONDI an der Seite von Vincent Price. Sein Genre sollte jedoch zu Beginn seiner Karriere der Western sein. Er trat als Indianer oder Mexikaner auf und wurde gern wegen seinem düsteren Aussehen als Bösewicht gecastet.

Sydney Pollack, Robert Redford und Natalie Wood im Gespräch / Im Hintergrund sitzt Charles Bronson beim Dreh von DIESES MÄDCHEN IST FÜR ALLE (1966)

Seinen Namen änderte er aus Angst für einen Russen gehalten zu werden. Während der McCarthy-Ära wurde auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges politisch kommunistisch eingestellte Schauspieler eingesperrt oder erhielten ein Berufsverbot.

„Ich vermute, ich sehe aus wie ein Steinblock, den man in die Luft gesprengt hat“ – Charles Bronson über sich selbst

Den Besetzungswechsel vom Schurken zu positiven Charakteren vollzog sich mit seiner Rolle in DIE GLORREICHEN SIEBEN (1960) an der Seite von Steve McQueen. Die 1960er-Jahre waren das Erfolgsjahrzehnt für Bronson als wortkarge Erscheinung mit seinem vom Leben zerfurchten Gesicht. Rollen in VIER FÜR TEXAS, DAS DRECKIGE DUTZEND und SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD führten dazu, dass sein Name ab diesem Zeitpunkte bereits medienwirksam auf die Kinoplakate gedruckt wurde.

DAS DRECKIGE DUTZEND // © 1967 Warner Bros. Ent.

Gerade der Western-Meilenstein von Sergio Leone in dem Bronson einen schweigsamen Revolverhelden mit Mundharmonika spielt, brachte ihm internationales Ansehen ein. Nach einer Vielzahl von Rollen in Western hatte Bronson Anfang der 70er Jahre seinen Karrierehöhepunkt erreicht und wurde mit EIN MANN SIEHT ROT unter der Regie von Michael Winner zur Kultikone.  Mit dem Selbstjustiz-Thriller gelang ihm auch der Durchbruch in seinem Heimatland den USA.

„Wir machen keine Filme für die Kritiker, denn die bezahlen keinen Eintritt. Ich bin ebenso eine Ware wie ein Stück Seife, die so gut wie möglich verkauft werden soll.“

Mit seinen nun über 50 Jahren, zählte er neben Clint Eastwood und Steve McQueen zur Dauerbesetzung in Action- und Abenteuerfilmen. Die 80er Jahre vertrieben ihn aus den Besetzungen der großen Hollywood-Produktionen, denn diese Ära gehörte nun Stars wie Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone und Bruce Willis. Bronson wurde jetzt hauptsächlich von der B-Movie-Action-Schmiede Cannon Films unter Vertrag genommen und gesellte sich dort zu Schauspielern wie Chuck Norris und Jean-Claude Van Damme.

Charles Bronson in DER LIQUIDATOR (1984) // © TriStar

Nach dem Tod seiner zweiten Frau und Schauspielkollegin Jill Ireland, stand Bronson nur noch selten vor der Kamera, konnte aber in der Rolle des Kapitäns in DER SEEWOLF immer noch Leinwandpräsenz beweisen.

Filmpreise hat Bronson für seine ähnlichen Rollen und seinen mimischen Minimalismus nie bekommen, abgesehen von einem Golden Globe für „Den beliebtesten Schauspieler“ im Jahr 1972. Bronson führte ein scheues Privatleben als Außenseiter Hollywoods.

Alle Filme mit Charles Bronson

als Charles Buchinsky oder ohne Erwähnung:

  • 1951: You’re in the Navy Now
  • 1951: Die Spur führt zum Hafen
  • 1951: Der Mordprozeß O’Hara
  • 1952: Pat und Mike
  • 1952: Die Feuerspringer von Montana
  • 1952: My Six Convicts
  • 1952: Schlachtzone Pazifik
  • 1952: Kurier nach Triest
  • 1952: Bloodhounds of Broadway
  • 1952: Happy End … und was kommt dann?
  • 1952: Teufelskerle des Ozeans
  • 1953: Die Tränen des Clowns
  • 1953: Eintritt verboten
  • 1953: Das Kabinett des Professor Bondi
  • 1953: Fegefeuer
  • 1953: Von der Polizei gehetzt
  • 1953: Tennessee Champ
  • 1954: Massai
  • 1954: Vera Cruz
  • 1954: Dieser Mann weiß zuviel

Als Charles Bronson

  • 1955: Der einsame Adler
  • 1955: Blutgeld
  • 1955: Sperrfeuer auf Quadrat 7
  • 1956: Der Mann ohne Furcht
  • 1957: Hölle der 1000 Martern
  • 1958: Showdown At Boot Hill
  • 1958: Revolver-Kelly oder Das Raubtier
  • 1958: Das Raubtier 2
  • 1958: Wenn die Hölle losbricht
  • 1958: Ein Mann in den besten Jahren
  • 1958–1960: Der Mann mit der Kamera
  • 1959: Wenn das Blut kocht
  • 1960: Die glorreichen Sieben
  • 1961: Robur, der Herr der sieben Kontinente
  • 1961: Massaker im Morgengrauen
  • 1961: Die X-15 startklar
  • 1961: Twilight Zone (Staffel 3 Episode 1)
  • 1962: Kid Galahad – Harte Fäuste, heiße Liebe
  • 1962: This Rugged Land
  • 1963: Gesprengte Ketten
  • 1963: Vier für Texas
  • 1964: … und knallten ihn nieder
  • 1964: … die alles begehren
  • 1965: Die letzte Schlacht
  • 1966: Dieses Mädchen ist für alle
  • 1967: Auf der Flucht (TV-Serie Staffel 4/Episoder 19)
  • 1967: San Sebastian
  • 1967: Das dreckige Dutzend
  • 1968: Bei Bullen „singen“ Freunde nicht
  • 1968: Pancho Villa reitet
  • 1968: Spiel mir das Lied vom Tod
  • 1968: Du kannst anfangen zu beten
  • 1970: Der aus dem Regen kam
  • 1970: Der Amerikaner
  • 1970: Brutale Stadt
  • 1970: Zwei Kerle aus Granit
  • 1970: Kalter Schweiß
  • 1971: Mörder hinter der Tür
  • 1971: Rivalen unter roter Sonne
  • 1971: Der Einsame
  • 1971: Chatos Land
  • 1972: Kalter Hauch (The Mechanic)
  • 1972: Die Valachi Papiere
  • 1973: Ein Mann geht über Leichen
  • 1973: Wilde Pferde
  • 1974: Das Gesetz bin ich
  • 1974: Ein Mann sieht rot
  • 1975: Der Mann ohne Nerven
  • 1975: Ein stahlharter Mann
  • 1975: Zwischen Zwölf und Drei
  • 1975: Nevada Pass
  • 1975: Der Tag der Abrechnung
  • 1976: … die keine Gnade kennen
  • 1976: Der weiße Büffel
  • 1977: Telefon
  • 1979: Ein Mann räumt auf
  • 1979: Der Schatz von Caboblanco
  • 1980: Der Grenzwolf
  • 1981: Ein Mann wird zur Bestie, Yukon
  • 1982: Der Mann ohne Gnade
  • 1983: Ein Mann wie Dynamit
  • 1984: Der Liquidator
  • 1985: Death Wish III – Der Rächer von New York
  • 1986: Murphys Gesetz (Murphy’s Law)
  • 1987: Der Mordanschlag
  • 1987: Das Weiße im Auge
  • 1988: Das Gesetz ist der Tod
  • 1989: Kinjite – Tödliches Tabu
  • 1991: Indian Runner
  • 1991: … und den Weihnachtsmann gibt’s doch!
  • 1993: Mord ist die Rache
  • 1993: Der Seewolf
  • 1994: Death Wish V – Antlitz des Todes
  • 1995: Eiskalte Wut
  • 1997: Family of Cops 2 – Der Beichtstuhlmörder
  • 1999: Family of Cops III

2 Gedanken zu „Charles Bronson – Portrait“

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