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Kinofilm Begabt mit Chris Evans

Begabt – Die Gleichung eines Lebens (2017) | Filmkritik

„Die Gleichung eines Lebens“

Begabt zu sein bedeutet nicht, es automatisch leichter im Leben zu haben. Genies gelten  als verschroben, eitel und unsozial. Was ist, wenn die Hochbegabung auf ein 7-jähriges Mädchen fällt?

Mathematik ist für die kleine Mary (Mckenna Grace) erst auf Hochschulniveau richtig spannend. Umso mehr nervt es sie, als ihr Onkeln/Ziehvater, gespielt von Chris Evans sie in die erste Klasse einschult und ihr das Rechnen auf selbigem Niveau beigebracht wird.  Sie langweilt sich sofort und verweigert den Unterricht. Durch weitere kleine Zwischenfälle in der Schule kommt der Stein ins Rollen und Marys Großmutter (Lindsay Duncan) erfährt von ihrem Wohnort und kämpft mit viel Geld juristisch um Marys Sorgerecht. Und somit stehen sich zwei Seiten gegenüber: Familie, Heimat und Freunde gegen umfassende finanzielle und pädagogische Förderung.

© 20th Century Fox

Der Film ist kein Gerichtsdrama, sondern beschäftigt sich lieber mit der Welt von Mary und ihren Problemen, ein Kind mit fast grenzenloser Intelligenz zu sein. Mckenna Grace spielt das Wunderkind so gut, dass es fast schon wieder ein bisschen gruselig wird und Chris Evans zeigt sein darstellerisches Können auch neben der üblichen Superheldenuniform (aber das weiß sicherlich jeder, der bereits SNOWPIECER gesehen hat).

© 20th Century Fox

Es gibt meiner Meinung nach immer zwei Möglichkeiten sich dem Thema „grenzenloser Intelligenz“ filmisch zu stellen. Entweder der Film schafft es auch künstlerisch mit dem  Intellekt der Hauptfigur mitzuhalten und öffnet neue kreative Türen, die nicht jeder verstehen wird, jedoch den Anreiz schafft sich damit zu beschäftigen. Oder die Geschichte nähert sich auf einem emotionalen, moralischer Weg; die kreative Seite der Filmproduktion tritt einen Schritt zurück und die Gewichtung liegt beim Drehbuch und den Schauspielern.

© 20th Century Fox

Marc Webb als Regisseur hat sich für die zweite Möglichkeit entschieden, trotz seines filmischen Könnens, zu Gunsten des angestrebten Sonntag-Nachmittag-Films. Es ist jedem Zuschauer klar welche Seite hier für Mary die Richtige ist. Oder noch besser, wie der Richter in einer Szene bereits erwähnt, sich die Familie einigen kann und Mary von beiden Parteien das Beste erhält. Diese Möglichkeit wird kaum in BEGABT erörtert. Zu hart scheinen die Fronten zwischen Sohn und Mutter, trotz guter Gespräche zwischen Beiden. Die Probleme von Mary, ihrer sich streitenden Familie und der Selbstmord der leiblichen Mutter werden alle nur angerissen.

© 20th Century Fox

Fazit

BEGABT möchte immer noch zu sehr gefallen und unterhalten als wirklich nach Ursachen und Lösungen zu suchen. Deswegen verpufft das schwerfällig erzeugte Drama im Dunst der Sonne Floridas und man verlässt glücklich das Kino, jedoch nicht ausreichend gefordert.

Titel, Cast und CrewBegabt - Die Gleichung eines Lebens (2017)
OT: Gifted
Poster
Releaseab dem 13.07.2017 im Kino
ab dem 09.11.2017 auf Blu-ray und DVD
Bei Amazon bestellen:
RegisseurMarc Webb
SchauspielerChris Evans (Frank Adler)
Mckenna Grace (Mary Adler)
Lindsay Duncan (Evelyn Adler)
Octavia Spencer (Roberta Taylor)
Jenny Slate (Bonnie Stevenson)
Trailer
DrehbuchTom Flynn
KameraStuart Dryburgh
MusikRob Simonsen
SchnittBill Pankow

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