Zum Inhalt springen

A Silent Voice (2016) – Filmkritik

… … … … … …
Wie bitte? Ihr versteht mich nicht? Das kann vielleicht daran liegen, dass ich gerade in Gebärdensprache gesprochen habe. Genau! Dieses Herumwedeln mit Händen und Fingern. Allerdings steckt dort ein System dahinter, mit dem sich taube und stumme Menschen gut verständigen können, sobald andere diese Sprache ebenfalls gelernt haben. Wozu ich euch das erzähle? Weil dies für den Film A SILENT VOICE besonders wichtig fürs Verständnis ist. Und obwohl ihr für diesen Film keine Vorkenntnisse in Gebärdensprache haben müsst, animiert er euch vielleicht mal einen Blick in die Welt derer zu werfen, die sich damit täglich verständigen.

©YK/SVM

Inhalt

Ishida Shouya ist ein hart arbeitender Junge, der zur High School geht. Relativ schnell wird allerdings klar, dass etwas nicht stimmt. Shouya bereitet sich nämlich auf seinen Selbstmord vor und will seine Existenz komplett auslöschen. Der Grund für den geplanten Selbstmord führt zurück in seine Zeit an der Grundschule. Dort wurde eines Tages eine Schülerin namens Shouko Nishimiya in die Schule transferiert, die das Aufsehen aller Schüler auf sich gezogen hatte, denn Shouko war taub. Zumindest beinah taub.

©YK/SVM

Was zuerst die Neugier aller Schüler auf sich gezogen hatte, wandelte sich relativ schnell in Abschreckung um, da sie nicht wie die anderen am normalen Tagesablauf teilnehmen konnte. Aufgrund dessen und vielen anderen kleineren Faktoren, wie die gleiche Abkürzung ihrer Namen „Sho”, verleiteten Shouya und seine Freunde dazu Shouko zu hänseln. Erst fing es klein an, wie sie nachzumachen und wurde dann immer schlimmer bis hin zum Zerstören der sehr teuren Hörgeräte von Shouko. Als die Schule auf das Problem aufmerksam gemacht wurde, weisen alle anderen die Schuld von sich und schieben sie auf Shouya. Dieser verteidigte sich und versuchte alle anderen mit hineinzubeziehen. Dieser Versuch zog den Groll der anderen Schüler auch auf ihn. Von nun an war nichts mehr wie es war. Vom Mobber zum Gemobbten. Plötzlich lagen anstatt Shouko’s Schulsachen, Shouya mit samt seinen Heften im Wasser. Und die Einzige, die sich ansatzweise in seine Situation hineinversetzen konnte, wechselte nun wieder die Schule. So begann sein einsames Leben. Mit diesem Gewissen, jemanden so schrecklich behandelt zu haben wie er nun selbst behandelt wurde, will er Shouko einen Besuch abstatten und sich entschuldigen. Ob dies reibungslos abläuft oder nicht vielleicht doch noch was dazwischen kommt, seht ihr ab sofort auf Blu-ray oder DVD.

©YK/SVM

Bild und Ton

Wer schon einmal K-ON! oder Hibike! Euphonium geschaut hat, dem wird der Zeichenstil und die Erzählweise der Geschichte nicht fremd sein. Die Figuren sind wunderschön choreografiert, was besonders durch das Outlining und die Proportionen der Charaktere zur Schau gestellt wird. Jede einzelne Figur im Screen bewegt sich lebensecht, was letztendlich auch der Geschichte zu Gute kommt. Zudem brilliert auch A SILENT VOICE mit großartigen Hintergründen, die es teilweise eins zu eins auch im realen Leben gibt. Da hat sich Kyoto Animation richtig Mühe gegeben!
Die Musik spielt einen großen Faktor in dem Film, da sie die jeweiligen über den Fernseher flimmernden Situationen untermalt. Ohne die Musik würden einige Szenen im Film nicht so gut funktionieren wie sie es tun. Ob sie nun das Gefühl verleiht wieder jung zu sein oder eine bittersüße Situation noch einmal zu verdeutlichen, gelingt beides der Filmmusik. Alles in Allem kann man nur sagen: Hier wurde ein wunderbarer Soundtrack von dem Künstler Ushio Kensuke geschaffen, obwohl er noch relativ neu im Geschäft zu sein scheint.
Ein Manko ist allerdings die deutsche Übersetzung. Obwohl die Synchronisation, also der japanische Cast, ihren Job ziemlich gut machen, hindert die Übersetzung ihr Potenzial zu 100 % auszuschöpfen und entschärft einige Situationen. Empfehlen kann ich hier die japanische Synchro mit deutschen Untertiteln für diejenigen, die kein Japanisch verstehen.

©YK/SVM

Trivia

Die Originalautorin des Mangas heißt Ooima Yoshitoki. Jedoch basiert der Manga auch nur auf einem One-shot, welcher im Jahre 2011 im Bessatsu Shounen Magazin veröffentlicht wurde. Und obwohl die Geschichte in den Leserumfragen den ersten Platz belegte, brauchte der Manga drei Jahre bevor er überhaupt von einem Magazin veröffentlicht wurde. Das sensible Thema von Behinderungen und Mobbing findet noch heute wenig Anklang in der Gesellschaft. Die Filmumsetzung hingegen wurde von Yamada Naoko übernommen und bekam alle Unterstützung auf die sie hoffen konnte, denn ein Großteil ihres Teams arbeitete auch schon an anderen Projekten wie K-ON! und Hibike! Euphonium mit der Regisseurin zusammen. Schließlich ist sie selbst doch eine Animatorin. In Deutschland kam der Film unter dem Label Kazé am 16.03.2018 als Blu-ray und DVD an das Licht der Öffentlichkeit.

©YK/SVM

Die Deluxe-Edition „A Silent Voice” von Kazé

Wer sich diesen wunderschönen und einfühlsamen Anime zulegen möchte, sollte über die limitierte Deluxe-Edition im Digipack mit Schuber nachdenken. Neben 4 Interviews, Location-Bildern und 2 Musik-Clips, die ebenfalls auf der Standard Blu-ray enthalten sind, verfügt diese Edition über zwei Extras zum Anfassen. Einmal das gefaltete Poster zum Film in der Größe A3 und drei Artboards. Diese Karten mit drei schönen Motiven des Films eignen sich perfekt zum an die Wand hängen.

A Silent Voice Deluxe Edition Blu-ray Kaze

Fazit

Hier kann ich einfach nur sagen: „Wow!”. A SILENT VOICE schafft es Lebenssituationen von vielerlei verschiedenen Menschen real darzustellen. Im Mittelpunkt stehen natürlich Ishida Shouya und Nishimiya Shouko mit ihrer Behinderung. Wer eine schön animierte und bittersüße Geschichte mit einem fantastischen Soundtrack sehen möchte, dem kann ich A SILENT VOICE nur ans Herz legen. Denn dieser Anime ist für mich der Film des Jahres 2016 gewesen.

 

Gewinnspiel (Leider vorbei)

Wir verlosen 1x unser Review-Exemplar der Deluxe-Edition von „A Silent Voice” auf Blu-Ray. On-Top bekommt ihr noch Band 1 des gleichnamigen Mangas.

Was müsst ihr tun, um am Gewinnspiel teilzunehmen?

Verratet uns, was ihr aus eurer Schulzeit bereut?
Schreibt es einfach in die Kommentare unter den Artikel.

Der Gewinner wird per Zufall gezogen.

Das Gewinnspiel endet am 06.05.18 um 23:59. Mit eurer Teilnahme akzeptiert ihr die Teilnahmebedingungen.

Titel, Cast und Crew A Silent Voice (2016)
OT: Koe no Katachi
Postera silent voice Kinoposter
Releaseauf DVD und Blu-Ray von Kazé
Bei Amazon bestellen:
RegisseurYamada Naoko
Trailer
DrehbuchYoshida Reiko
MangavorlageOoima Yoshitoki
Charakter DesignNishiya Futoshi
MusikUshio Kensuke
AnimationsstudioKyoto Animation
Filmlänge130 Minuten
FSKab 6 Jahren

24 Gedanken zu „A Silent Voice (2016) – Filmkritik“

  1. Och da gibt’s do Loch etliches was ich etwas bereue aber am meisten, dass ich die Schule damals nicht ernster genommen habe. Naja man kann sichs ja auch einfach u nötig schwer machen, nicht wahr. 😉

  2. Gibt vieles was ich bereue …mein Leben hätte viel einfacher sein können wenn ich vieles anders gemacht hätte, jedoch erging es mir leider oft wie der kleinen Shouko..
    Um eine random Antwort zu geben – ich hätte definitiv mehr lernen müssen.

  3. Dass ich nicht den Abschluss aufm Gymnasium bekam wegen zu vielen fehlstunden oder meine Meinung zu wenig vertreten zu haben. Ebenso mit dem rauchen angefangen zu haben damals. Aber schlussendlich bin ich froh drum, bin inzwischen sehr zufrieden mit mir und meinem kleinen Umfeld 🙂

  4. Ich bereue es, das ich mich hab immer so unterbuttern lassen von anderen Kindern.
    Dafür bin ich heute das krasse Gegenteil.
    Und ich bereue es, das ich nach der 10. Klasse auf dem Gymnasium abgegangen bin, aus reiner Faulheit, anstatt mein Abitur zu machen.

  5. Ich bereue es, mich mit jemandem angefreundet zu haben, der mich nur ausgenutzt und von meinen anderen Klassenkameraden isoliert hat. Aber diese Zeit hat mich auch stärker gemacht und mir gezeigt, dass ich zu mir stehen muss 💪

  6. Hallo,

    also ich bereue es, dass ich wirklich so dumm war und selten aufgepasst habe. Ich hab mich so irgendwie durchgemogelt und heute weiß ich, dass ich vieles, was ich damals gelerntc hätte, heute wissen sollte bzw. ich alles nochmal lernen konnte, weil ich nicht aufgepasst hab..
    Tja, da bin ich aber selber schuld dran 🙂
    Würd mich freuen, wenn ich gewinnen würde 🙂

    Mit freundlichen Grüßen
    Patrick

  7. Ich bereue, dass ich mich nicht mehr gegen das Mobben meiner Mitschüler gewehrt habe. Ich bereue, dass ich mich nicht mehr um den depressiven Schüler aus der Klasse über mir gekümmert habe, vielleicht wäre er dann noch am Leben

  8. Ich bereue es, dass ich die Schule zum Teil zu ernst genommen habe und deswegen Freunde verloren habe. Oder auch Dinge, die mir wichtig waren aufgegeben habe. Ich hätte auch mehr für andere da sein sollen, vielleicht hätte ich dann bessere Freundschaften gehabt, die dann auch für mich da gewesen wären, als ich sie gebraucht hab.

  9. Mittlerweile bereue ich nichts.
    Es ist vieles passiert. Sicherlich hätte man im Rückblick vieles anders machen können, doch ich weiß auch, dass ich jenes zu meiner damaligen Verfassung nicht hätte tun können.
    Was damals geschehen ist prägt mich auch heute noch. Es ist Bestandteil meiner selbst.
    Ohne die Geschehnisse der Vergangenheit wäre ich heute nicht diejenige die ich bin.

  10. Ich bereue es, mich vor allem in der Zeit vor dem Abitur nicht genug angestrengt zu haben. Dann wäre mein Durchschnitt sicher besser gewesen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert